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Mit dieser Visualisierung wird für das Vorhaben "Fontane Gärten" geworben

© Promo/ Instone Real Estate

Luxuswohnen im Bornstedter Feld: 6000 Euro pro Quadratmeter am Volkspark

Gegenüber dem Volkspark entstehen mehr als 100 Eigentumswohnungen. Die Quadratmeterpreise haben es in sich.

Potsdam - Am Volkspark könnte bald eines der nobelsten Wohnquartiere Deutschlands stehen. Für Eigentumswohnungen in der Nähe der Gartenanlage im Bornstedter Feld rufen Investoren Preise um die 6000 Euro pro Quadratmeter auf. Das liegt bereits über dem Niveau einiger westdeutscher Großstädten wie beispielsweise Hamburg. Gemeint ist konkret das Projekt Fontane Gärten, für das der Wohnentwickler Instone Real Estate nach eigenen Angaben nun den Vertrieb gestartet hat.

Dabei sollen zwischen Georg-Hermann-Allee und Peter-Huchel-Straße, also neben dem Volkspark, acht Stadthäuser mit insgesamt 108 Eigentumswohnungen entstehen, als Baubeginn ist Anfang 2021 vorgesehen. „Das erwartete Verkaufsvolumen für das Projekt liegt bei rund 60 Millionen Euro“, teilte der Investor am Montag mit.

123 Quadratmeter ab 750 000 Euro 

Auf seiner Internetseite wirbt das börsennotierte Unternehmen aus Essen (Nordrhein-Westfalen) für einen „vielfältigen Wohnungsmix für Singles, Paare und Familien“, eine „hochwertige Ausstattung“, begrünte Hofbereiche und Tiefgaragen vor Ort. Dabei werden Zwei-Zimmer-Wohnungen zwischen 43 und 75 Quadratmetern mit einer Preisspanne zwischen 250 000 und 410 000 Euro angeboten. Bei fünf Räumen mit 123 Quadratmetern und zwei Balkonen geht es bereits um 750 000 bis 775 000 Euro, für ein Penthouse mit 163 Quadratmeter werden fast 1,1 Millionen Euro fällig.  

Laut einer aktuellen Auswertung des Forschungsinstituts Empirica liegt das Potsdamer Bauprojekt mit solchen Preisen für Eigentumswohnungen auf einem ähnlichem Niveau mit Städten wie Hamburg oder Düsseldorf. Deutschlandweit sei ein Anstieg der Kaufpreise für neue Eigentumswohnungen zu beobachten. Potsdam ist mit Platz neun bereits in den Top Ten der teuersten deutschen Städte vertreten, wie es im Empirica-Immobilienpreisindex für den Sommer 2020 heißt. 

Kritik gab es schon im Vorfeld

An dem Instone-Vorhaben hatte es bereits kurz nach der Zuschlagserteilung durch die kommunale Bauholding Pro Potsdam und ihren Entwicklungsträger für das Gebiet Kritik gegeben. So hatte ein damals unterlegener Bieter – der Potsdamer Bauträger Mila, der dort Wohnungen mit einer Durchschnittsmiete von zehn Euro pro Quadratmeter errichten wollte – das Verfahren Anfang 2019 in vielfacher Hinsicht infrage gestellt. 

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Die Pro Potsdam hatte das zurückgewiesen. So sei die Schaffung von Eigentumswohnungen im Sinne der sozialen Durchmischung eines Quartiers. Auch deren Erwerber seien als Selbstnutzer oder auch Vermieter ein gewünschtes Klientel, sagte damals ein Pro-Potsdam-Sprecher. In direkter Nachbarschaft würden ferner durch die Pro Potsdam geförderte Bauvorhaben umgesetzt – mit 50 Prozent Sozialwohnungen. Zudem sei der Zuschlag auch aus gestalterischen Gründen erfolgt, hieß es. Nebenan sind wie berichtet mindestens 100 weitere Wohnungen des Investors Seastone Real Estate Development geplant. Für beide Projekte war damals von Gesamtkosten in Höhe von 110 Millionen Euro die Rede.

Planer für neue Kita gefunden - auf Volkspark-Flächen

Unterdessen treibt der kommunale Entwicklungsträger für das in den vergangenen Jahren schnell gewachsene Viertel die Entwicklung voran. Aktuell ist europaweit die Objektplanung für eine Kita mit 150 Plätzen vergeben worden. Sie soll auf den Flächen entstehen, um die der Volkspark aktuell geschrumpft wird. Auf 3000 Quadratmetern sollen einmal 70 Krippen- und 80 Kitakinder betreut werden. 

Als Baubeginn ist laut Ausschreibung der März 2021 geplant, im Juni 2022 soll die Nutzung freigegeben werden. Planer wird demnach die in Potsdam ansässige Architekturcontor Schagemann Schulte GmbH, die sich gegen drei Mitbewerber durchsetzen konnt. Die Firma hat bereits einige kommunale Bildungsbauten entworfen, nicht nur im Land Brandenburg. 

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