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Update

Linke-Kreisvorstand: Trauth und Gehrmann zur Doppelspitze gewählt

Martina Trauth ist zur neuen Kreischefin der Partei Die Linke gewählt worden. Roland Gehrmann wird ebenfalls Teil der Doppelspitze. Die bisherigen Vorsitzenden traten nicht mehr zur Wahl an.

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Potsdam - Bei einer Mitgliederversammlung der Partei Die Linke in der Leonardo-da-Vinci-Schule sind Martina Trauth und Roland Gehrmann zur neuen Doppelspitze des Potsdamer Kreisverbands gekürt worden. Trauth erhielt 86,0 Prozent der Stimmen, Gehrmann 80,6 Prozent. Damit löst das Duo Stefan Wollenberg und Kati Biesecke ab, die beide nicht erneut zur Wahl angetreten waren. Wollenberg, der auch Vorsitzender der Linken-Stadtfraktion in Potsdam ist, begründete seinen Rückzug damit, dass es besser sei, wenn das Amt des Kreischefs und die Führung der Stadtfraktion nicht in einer Person vereinigt sind. Wollenberg ist außerdem Landesgeschäftsführer seiner Partei. Die bisherige Co-Vorsitzende Biesecke sagte, sie spüre nicht mehr genügend Rückhalt in der Partei. Außerdem hätten in der zurückliegenden Amtsperiode sowohl ihr Studium der Sozialpädagogik als auch das Privatleben aufgrund der zeitlichen Belastungen gelitten.

Trauth fühlt sich bei der Linken zu Hause

Die neue Kreisvorsitzende Trauth bekannte in ihrer Bewerbungsrede, die Linke sei ihr „mittlerweile zur politischen Heimat geworden“. Noch im vergangenen Jahr war Trauth nur als parteilose Kandidatin für die Linke zur Oberbürgermeisterwahl angetreten - und unterlag in der Stichwahl Mike Schubert von der SPD. Inzwischen ist Trauth, die das Amt der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Potsdam inne hat, in die Partei die Linke eingetreten. Trauth erklärte, sie wolle ihre Partei besonders auch für Frauen und junge Menschen attraktiv machen. Laut aktuellem Rechenschaftsbericht sind von den 632 Mitgliedern des Kreisverbandes 419 älter als 61 Jahre. Darauf angesprochen, ob sie sich für Potsdam einen Mietendeckel nach Berliner Vorbild vorstellen könne, sagte Trauth: „Natürlich kann ich mir das vorstellen, den Mietendeckel.“ 

Für ein solches Instrumentarium müsste allerdings zunächst der Landesgesetzgeber den Weg frei machen. Und ob selbst dies überhaupt rechtlich möglich ist, wird von Juristen unterschiedlich beantwortet, wie die Berliner Diskussionen aktuell zeigen.

Gehrmann will "über Mitgliedsbeiträge reden"

Der neue Co-Vorsitzende Roland Gehrmann, bislang Kreisgeschäftsführer der Linken in Potsdam, nahm in seiner Bewerbungsrede die jüngsten Niederlagen der Linken bei Wahlen in den Blick. Ohne Umschweife bekannte er: „Als politische Linke sind wir geschwächt.“ Die Wahlergebnisse hätten auch finanziell „erhebliche Auswirkungen“, so Gehrmann. Und er fügte hinzu: „Wir werden über Mitgliedsbeiträge reden müssen.“ Konkrete Vorschläge zur betragsmäßigen Veränderung dieser Einnahmequelle machte Gehrmann in seiner Bewerbungsrede nicht.

Das schlechte Abschneiden der Linken bei den jüngsten Landtags- und Kommunalwahlen sprachen auch andere Mitglieder in ihren Redebeiträgen auf der Wahlversammlung an. So bezeichnete etwa die Landtagsabgeordnete Isabelle Vandre den Ausgang der Landtagswahl als niederschmetternd, Linken-Mitglied Harald Herzel nannte die jüngsten Niederlagen gar katastrophal. Vandre empfahl ihrer Partei, im politischen Diskurs zu einer radikalen Systemkritik zurückzukehren. Man wolle den Kapitalismus abschaffen. Zugleich sprach sich Vandre, ebenso wie weitere Redner, dafür aus, gegen den Rechtsruck in der Gesellschaft anzugehen.            

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