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Kurz vor ACHT: Statistiken und andere Lügen

Es ist ja kein Geheimnis, dass man mit einer gut gemachten Statistik fast alles beweisen kann und – wenn“s sein muss – auch das Gegenteil. Dieses Spielchen spielt seit geraumer Zeit auch eine gewisse Rolle beim Streit um die Auswirkungen des Pflichtfaches Ethik auf den Besuch des Religionsunterrichts.

Es ist ja kein Geheimnis, dass man mit einer gut gemachten Statistik fast alles beweisen kann und – wenn“s sein muss – auch das Gegenteil. Dieses Spielchen spielt seit geraumer Zeit auch eine gewisse Rolle beim Streit um die Auswirkungen des Pflichtfaches Ethik auf den Besuch des Religionsunterrichts. Obwohl, wie unschwer zu übersehen, die Zahl der Religionsschüler erheblich gesunken ist seit Einführung des Ethikfaches, bestreitet Rot-Rot diesen geradezu glasklaren Sachverhalt ohne Unterlass. Den Höhepunkt hierbei bildete, wie berichtet, eine Pressekonferenz des Senats, bei der behauptet wurde, es seien fast gar keine Schüler abhanden gekommen. Als „Beweis“ gab es eine – Statistik, in der dieser Verlust vertuscht wurde: Man hatte Klassenstufen, in denen es noch gar kein Ethik gab, einfach in die Tabelle mit aufgenommen, damit der Schwund nicht so auffallen sollte.

Der Senat begnügt sich aber nicht damit, die Presse für dumm zu verkaufen. Er gibt seine eigenwillige Statistik auch an die eigenen Genossen weiter. Und so schreibt die Linkspartei ganz treuherzig zur Begründung einer „Gegenkampagne zum Volksbegehren Pro Reli, „dass der Religionsunterricht gar nicht angefasst wurde“.

Es scheint an der Zeit, sich an den britischen Politiker Leonard Henry Courtney zu erinnern, der schon vor 100 Jahren schrieb: „Es gibt drei Arten von Lügen: Lügen, verdammte Lügen und Statistiken.“ Susanne Vieth-Entus

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