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Im Museum Barberini am Alten Markt verzeichnet man derzeit noch keinen Rückgang der Besucherzahlen. Der Andrang, wie hier am 22. Februar, sei immer noch groß, hieß es.

© Jana Haase (Archiv)

Kulturleben fast normal: Coronavirus lähmt Potsdam noch nicht

Der Coronavirus breitet sich aus. In Berlin wurde bereits ein Großevent abgesagt, in Potsdam ist man (noch) entspannter.

Von
  • Helena Davenport
  • Florian Kistler

Potsdam - Die Ausbreitung des Coronavirus hat bislang kaum Auswirkungen auf kulturelle Einrichtungen oder Großveranstaltungen in Potsdam. Während die Tourismusmesse ITB wegen des Virus wie berichtet abgesagt wurde, soll die am Wochenende geplante Baumesse Neue PotsdamBau stattfinden. Sie sei nicht mit der ITB zu vergleichen, sagte Jens Sabbarz, Inhaber der für die Ausrichtung zuständige Eventmanagement-Firma „js messe consult“, auf PNN-Anfrage: „Bei der Neuen PotsdamBau handelt es sich um eine Bauausstellung mit Ausstellern und Besuchern hauptsächlich aus der Region Brandenburg und Berlin, den neuen Bundesländern und Polen.“ Es gebe „keinen Anlass für unnötige Panik“. Die Messe findet von Freitag bis Sonntag in der Metropolishalle statt. Man stehe derzeit im direkten Kontakt mit dem Gewerbe- und dem Gesundheitsamt, die bisher keine Bedenken zur Durchführung der Messe geäußert hätten. „Sollte es widersprechende Empfehlungen geben, die Messe zu verschieben, werden wir diese selbstverständlich befolgen und Aussteller und Besucher entsprechend informieren“, sagt Sabbarz.

Absage aus Italien

Bei der Schlösserstiftung hingegen macht sich das Virus bereits bemerkbar. So habe es vor allem Stornierungen von Klassenreisen aus Italien gegeben, sagte ein Sprecher auf Anfrage. An den aktuellsten Zahlen könne man aber keinen Rückgang erkennen. „Wir haben lediglich Zahlen für den Januar. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Besucherzahl um 1,56 Prozent gestiegen“, so der Sprecher. Maßnahmen gegen das Virus habe man aber bereits ergriffen. Mitarbeitern, die beispielsweise an der Kasse arbeiten oder Audioguides ausgeben, habe man Desinfektionsmittel zur Verfügung gestellt. Auch sei über Infektionsschutzmaßnahmen aufgeklärt worden.

Das Museum Barberini spürt die Auswirkungen des Coronavirus bislang offenbar nicht. Der Besucheransturm auf die aktuelle Monet-Ausstellung sei am Wochenende weder geringer ausgefallen als zuvor, noch hätten Gruppen ihren Besuch abgesagt, hieß es auf PNN-Anfrage. Die Besucher könnten sich in einer derart großen Ausstellung schließlich auch gut verteilen. Möglicherweise sei deswegen die Angst, sich im Museum Barberini mit dem Virus anzustecken, nicht so groß. Die Gesundheit der Gäste und Mitarbeiter habe höchste Priorität, heißt es aus der von Mäzen Hasso Plattner gestifteten Einrichtung. Das Museum verfolge daher laufend die Berichterstattungen und die Empfehlungen der Ämter zum Coronavirus und folge den Ratschlägen und Anweisungen des Landes und der Stadt. Erst am Montagmorgen habe man sich bei der Stadt nach dem aktuellen Stand erkundigt, hieß es.

Die Grippewelle und das Wetter

Beim Hans Otto Theater spüre man bereits seit Wochen vor allem die Grippewelle, sagt Sprecherin Elena Iris Fichtner: „In den Gewerken, der Technik und auch im Ensemble fehlen uns die Mitarbeiter.“ Um Erkrankungen vorzubeugen, habe man bereits im Herbst im ganzen Haus auf den Toiletten Desinfektionssprays bereitgestellt. „Ansonsten bemühen wir uns, keine Panik zu verbreiten“, so Fichtner.

Den Indoorspielplatz „Dino Dschungel“ in der Brandenburger Vorstadt betreffe das Coronavirus im Moment nicht. „Die Besucherzahlen haben sich nicht verändert, das kann sich aber in den kommenden Tagen natürlich schnell ändern“, sagt Mitarbeiter Daniel Kobert. Besondere hygienische Maßnahmen würde man derzeit nicht ergreifen. „Wir sind da ohnehin sehr gründlich“, sagt Kobert.

Die UCI Kinowelt Potsdam könne ebenfalls keine Auswirkungen des Virus auf die Besucherzahlen erkennen. „Die Zahlen sind konstant“, sagt die stellvertretende UCI-Theaterleiterin Anke Urner. Generell sei es schwierig die Auswirkungen des Virus auf den Besucherandrang festzustellen. „Das hängt viel vom Wetter und den angebotenen Filmen ab“, sagt Urner. In den Toiletten stehen Desinfektionsmittel zur Verfügung. Das gebe es aber schon immer und nicht extra wegen des Coronavirus.

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