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Der neue Manager der Kulturscheune Marquardt: Henrik Jahnke

© privat

Kultur und Veranstaltungen in Potsdams Norden: Marquardts neuer Scheunenmanager

Henrik Jahnke ist seit Anfang des Jahres verantwortlich für den Betrieb in der Kulturscheune Marquardt. Obwohl Veranstaltungen, Yogakurse oder Singtreffen derzeit nicht stattfinden, hat er bereits alle Hände voll zu tun. 

Von Birte Förster

Potsdam - Strickende Damen, Skatrunden, Chortreffen oder Konzerte, Lesungen und Trödelmärkte - immer ist etwas los: Die Kulturscheune Marquardt ist ein Ort der Lebendigkeit und ein wichtiges Kulturzentrum für den Potsdamer Norden. Eigentlich. Seit Corona ist wie überall alles anders. In der ehemaligen Obstscheune mitten in Marquardts Ortskern sind in diesen Wochen Stille und Leere vorherrschend. Dass ausgerechnet in dieser Zeit ein neuer Scheunenmanager sein Amt antritt, mag überraschen. Anfang Januar hat Henrik Jahnke die Leitung der Kultureinrichtung, die seit 2008 vom Kultur- und Heimatverein Wublitztal betrieben wird, übernommen. 

Ganz so ruhig ist es aber doch nicht, denn hinter den Kulissen wird kräftig gewerkelt. Die Planung von Bauarbeiten und die Einarbeitung - der neue Scheunenmanager hat bereits alle Hände voll zu tun. "Wir nutzen die Zeit für viele Instandhaltungsmaßnahmen", sagt Jahnke. So seien der Großteil der Schallschutzmaßnahmen abgeschlossen. Außerdem werden Maler- und verschiedene Ausbesserungsarbeiten vorgenommen und die Heizungen in dem Gebäude gewartet. Die Arbeiten sollen abgeschlossen sein, wenn wieder Veranstaltungen stattfinden. "Wir hoffen, dass wir im Frühjahr wieder starten können", sagt Jahnke. Die ersten Veranstaltungen stünden im April an, im Mai sei eine Hochzeitsfeier in dem Saal mit 120 Sitzplätzen geplant. "Da wollen wir mal die Daumen drücken." 

Die Liebe führte ihn nach Marquardt

Mit seiner neuen Tätigkeit ist für den 58-Jährigen auch ein Umzug nach Marquardt verbunden. Derzeit siedelt er von Berlin-Treptow in den Potsdamer Ortsteil um. "Ich bin dabei, endgültig sesshaft zu werden", sagt er. Der Grund ist die Liebe. 2013 lernte er seine Frau kennen, die seit 2003 in Marquardt wohnt. Dass er zu ihr ziehen würde und nicht andersrum sei immer klar gewesen. Denn in den vergangenen Jahren lernte Jahnke auch die Besonderheiten des Ortsteils schätzen. Im Schlosspark geht er gern joggen und auch die Pläne für die bessere Anbindung des zwischen Potsdam und Berlin gelegenen Ortsteils findet er reizvoll. Bis Ende 2022 soll die Strecke der Regionalbahnlinie RB21 ausgebaut werden und über Wustermark hinaus bis nach Spandau und Gesundbrunnen führen. Dann sei Marquardt "eine Art Drehkreuz".    

Die Kulturscheune in Marquardt 
Die Kulturscheune in Marquardt 

© Andreas Klaer

Und dann ist da eben noch die Kulturscheune, deren Angebote er seit Jahren kennt. Er nennt Veranstaltungen wie die Lesungen, Jazz-Tage, Irish-Folk-Konzerte und das Mittsommerfest. Schnell habe er gedacht: "Ist ja Wahnsinn, was es in so einem kleinen Örtchen so alles gibt", erinnert er sich. Als die ehemalige Scheunenmanagerin Rona Fietzner ihre Tätigkeit im vergangenen Jahr aufgab und die Stelle neu ausgeschrieben wurde, hatte er sofort Interesse. Zwei Tage die Woche arbeitet er nun auf Honorarbasis für die Kulturscheune. Ansonsten geht er weiterhin seinem Beruf als Unternehmensberater nach. Früher hat er auch schon für eine Versicherung gearbeitet. Dass er dort viel organisieren musste, komme ihm für seine neue Tätigkeit zugute, sagt er. Auch sein kulturelles Interesse findet Jahnke, der an der Humboldt-Universität in Berlin Germanistik und Geschichte studiert hat, darin bestätigt. 

Jahnke möchte auch neue Projekte anstoßen

Die nächste Zeit möchte er für die Einarbeitung nutzen und die nächsten Projekte planen. Denn er hat einiges vor. Die bisherigen Veranstaltungen, Kurse und Treffen sollen weiterhin stattfinden. "Das Bewährte fortsetzen", sagt er. Und dass nach der langen Zeit der Stille überhaupt erstmal wieder etwas stattfindet. "Nach der Corona-Zeit haben die Leute sehr großen Bedarf", meint Jahnke. Und auch Neues möchte er anstoßen. Bisher sei viel für die Senioren gemacht worden. Nun möchte er noch stärker andere Zielgruppen ins Visier nehmen, wie die Jugendlichen. Oder auch Familien mit Kindern. "Da muss man perspektivisch Angebote machen", meint der Scheunenmanager.

Außerdem plant er eine stärkere Zusammenarbeit mit dem Schloss Marquardt. Und dann geht es ihm auch um die Einbindung der benachbarten Ortsteile. Er nimmt Kontakt zu den jeweiligen Ortsbeiräten auf und steht im Austausch mit anderen Bürgerhäusern. Denn bisher wurde die Kulturscheune auch von Menschen aus Fahrland, Satzkorn oder Uetz-Paaren besucht. Auch an die Bewohner dieser Ortsteile möchte sich Jahnke mit den Angeboten der Kulturscheune weiterhin richten. "Wir verstehen uns als Mittelpunkt des Potsdamer Nordens", sagt er. 

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