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Kritik an Pfingstberg-Kompromiss wächst: Die Mehrheit wackelt

Nauener Vorstadt - Für die von der Stadt favorisierte Variante zur Beilegung des Streits um den Pfingstberg zeichnet sich aktuell keine Mehrheit ab. Der Hauptausschuss soll am heutigen Mittwoch darüber beraten, ob der Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner einen Teil des Parks um die Villa Henckel am Pfingstberg privat nutzen darf, wenn er den Park und die benachbarte Villa Schlieffen auf eigene Kosten saniert.

Nauener Vorstadt - Für die von der Stadt favorisierte Variante zur Beilegung des Streits um den Pfingstberg zeichnet sich aktuell keine Mehrheit ab. Der Hauptausschuss soll am heutigen Mittwoch darüber beraten, ob der Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner einen Teil des Parks um die Villa Henckel am Pfingstberg privat nutzen darf, wenn er den Park und die benachbarte Villa Schlieffen auf eigene Kosten saniert. Die Stadt würde im Gegenzug die Kosten der Parkpflege im öffentlichen Teil übernehmen, es geht um 215 000 Euro jährlich. Dazu müsste der Hauptausschuss eine Ausnahme vom Bebauungsplan beschließen, der nur eine kleinere private Fläche vorsieht.

Aus der SPD hieß es dazu gegenüber den PNN, es bestehe noch viel Klärungsbedarf – eine endgültige Entscheidung am heutigen Mittwoch sei daher unwahrscheinlich. Zudem rücken die Grünen von dem Kompromiss ab. Sie bringen stattdessen einen Änderungsantrag ein: Demnach soll der künftig private Parkteil an wenigen Tagen im Jahr für die Öffentlichkeit geöffnet werden. Döpfner könne an ebenso vielen Tagen den öffentlichen Teil des Parks privat nutzen und würde für die Pflege des gesamten Areals aufkommen. Der Stadt, die nicht Eigentümerin der Flächen ist, blieben so hohe Kosten erspart.

Unter Stadtverordneten aus der Rathaus-Kooperation kursieren nach PNN-Informationen demnach auch andere Überlegungen, wonach die Schlösserstiftung als Eigentümerin mindestens einen Teil der besagten Kosten für die Parkpflege übernehmen soll. Bisher hatte die Stiftung das jedoch immer abgelehnt. Zum Hintergrund: Schon jetzt überweist Potsdam pro Jahr eine Million Euro an die Stiftung, um einen Zwangseintritt für den Park Sanssouci zu verhindern. Von diesem Geld könnte auch der Pfingstberg finanziert werden, so eine Überlegung in der Kooperation – dazu müsste die Stadt weiteren Druck in Richtung der Schlösserstiftung ausüben. Linke und Die Andere hatten ohnehin Widerstand gegen die Pläne zum Pfingstberg angekündigt.

Unterdessen erhob die „Pfingstberg Initiative Potsdam“ Vorwürfe gegen Döpfner. Auf dem aus Verkehrssicherheitsgründen seit eineinhalb Jahren mit einem Zaun abgesperrten Grundstück hätten Fußgänger am Wochenende zwei Quads fahren sehen. Man hoffe, dass die Stadtpolitik „den maßlosen Forderungen Döpfners“ ein Ende setzt. Eine Springer-Sprecherin wollte dies alles auf Anfrage nicht weiter kommentieren. mar/ HK

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