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Kreativtipp fürs Osterfest: Leuchtende Bilder, geheime Botschaften

Die Potsdamer Malerin Heike Isenmann erklärt, wie man Ostereier oder Papier mit Wachs und Farben gestalten kann.

Ostereier mit der sorbischen Wachsmaltechnik zu verzieren, ist längst weit verbreitet. Es ist gar nicht schwer und sehr meditativ. Das Prinzip: Wo Wachs ist, kann keine Farbe mehr haften. Mit einer Stecknadel, die man in einen Korken oder Holzbleistift als Griffel steckt, wird flüssiges Wachs in Form von Pünktchen und Strichen auf’s Ei aufgetragen, das danach in ein Farbbad kommt. Anschließend wird das Wachs vom getrockneten Ei entfernt. Das Ei wird dazu an einer Kerzenflamme erwärmt, das Wachs verflüssigt sich und wird mit einem Küchentuch abgewischt. Unter dem Wachs blieb alles weiß – das Ei hat nun ein schönes Muster.

Genauso funktioniert es auf Papier. „Magic – Wachs und Wasserfarben – sorbische Technik, nicht nur für Ostereier“ ist der österliche Wochenendkreativtipp der Potsdamer Malerin Heike Isenmann. „In der Malerei stoßen sich unterschiedlich basierte Materialien, wie zum Beispiel Wachs und Wasserfarben, ab. Jedoch zeigen die Bilder, wenn sie dann fertig sind, ihre wundervolle Wirkung.“

Die Technik funktioniert mit Ölkreide oder Wachs

Dazu braucht man weiße oder helle Pastell-Ölkreiden oder Wachsstifte oder einfach eine Haushaltskerze oder den Stummel einer Bienenwachskerze. Mit Kerze oder Stift werden Umrisse, Linien oder Muster auf Papier gemalt, man kann damit auch schreiben. Vielleicht ein kleiner Ostergruß? Die Speisekarte für das Ostermenü? Man sollte dabei gut aufdrücken, damit möglichst viel Wachs am Papier hängen bleibt. Breite Striche sind besser als schmale. Weißes Wachs auf weißem Papier ist natürlich schwer zu sehen. Wer seinen Arbeitsfortschritt kontrollieren will, hält das Blatt am besten schräg ins Licht. „Dann siehst du die Linien, wie die fette Kriechspur einer Nacktschnecke“, sagt Isenmann.

Nun kommt Farbe ins Spiel: Mit breiten, weichen Pinseln werden Wasserfarben aufgetragen. Diese sollte möglichst flüssig, also wässrig, sein. Die Wachslinien wirken wie unsichtbare Grenzen und halten die Farben davon ab, ineinander zu fließen. Stattdessen geben sie allem gut sichtbare Konturen, die beinahe räumlich wirken. Wer mir farbiger Kreide arbeitet, erhält zusätzliche Effekte. Die bunten Kreidelinien leuchten stärker als die flächig aufgetragene Wasserfarbe. Heike Isenmanns phantastischer „Ostereibaum“ mit Insekten und blauem Frühlingshimmel wirkt durch die weißen Linien wie ein Linolschnitt – ein einzigartiges kleines Kunstwerk.

Heike Isenmanns Tipp: „Mit weißem Wachs kannst Du auch Geheimbotschaften auf helles Papier schreiben oder zeichnen“. Sie sind unsichtbar, bis der Empfänger mit Wasserfarbe drüber geht. Aber nun zurück zu den Ostereiern: Auf hartgekochten Eiern kann man ebenso mit Wachsstiften oder Kerzen malen, bevor man sie färbt. Das geht schneller als die filigrane sorbische Technik und ist auch für kleinere Kinder geeignet.

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