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Heimelig. Im Bücherschrank ist für jeden Geschmack ein Buch dabei.

© Andreas Klaer

Landeshauptstadt: Kostenlose Bücherbörse

Der Bücherschrank am Platz der Einheit bietet viel Lesefutter und darf auch selbst befüllt werden

Von Sarah Kugler

Leo Tolstoi hat es schon hineingeschafft, genauso wie Robert Gernhardt oder Thomas Hardy. Sie alle – oder doch zumindest ihre Werke – stehen in Potsdams erstem öffentlichen Bücherschrank am Platz der Einheit, der am gestrigen Mittwoch offiziell eröffnet wurde. Potsdamer können sich daraus kostenlos Bücher mit nach Hause nehmen, aber auch selbst welche dort lassen. „Es ist quasi eine Büchertauschbörse“, so Franz Vössing vom Lions Club Potsdam-Sanssouci, der gemeinsam mit dem Lions Club Potsdam den Schrank gesponsert hat. „Ich finde so etwas ist längst überfällig hier, schließlich gibt es solche Schränke im Umland schon relativ häufig.“

Sechs Meter Regal fasst der Schrank, der extra von einem Kölner Architekten entworfen wurde. „Das Besondere hierbei ist, dass er von zwei Seiten einsehbar und zugänglich ist“, so Vössing. „Der Standort ist natürlich auch ganz wunderbar, da er sehr zentral ist.“

Zurzeit beinhaltet er etwa hundert Bücher, die durch extra schwer schließbare Türen vor zu viel Feuchtigkeit geschützt werden.Noch ist Platz für weitere Bücher. Bereits 2011 hatte die Stadtverordnetenversammlung einen Prüfauftrag für einen offenen Bücherschrank beschlossen, die Finanzierung sei aber aus städtischen Mitteln nicht tragbar gewesen, wie Iris Jana Magdowski, Beigeordnete für Bildung, Kultur und Sport sagte. Letztendlich wurden die Kosten von 8000 Euro von den beiden Lions Clubs sowie weiteren Sponsoren getragen.

Seit etwa einem Monat ist der Schrank schon in Nutzung und dabei bereits recht gut frequentiert, wie Vössing sagte. Das habe er an dem Wechsel des Inventars beobachten können. Für die Zukunft könne er sich durchaus weitere Schränke dieser Art vorstellen. „Natürlich müssen wir weiterhin beobachten, wie er angenommen wird und ob stark vandaliert wird oder nicht“, sagte er. „Wir haben zwischendurch immer wieder ein Auge darauf und noch ist zum Glück nichts beschädigt worden.“ Sarah Kugler

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