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Kommentar zur Überlastung der Potsdamer Arche: Hier ist der Staat gefordert!

Die Drewitzer Arche kann keine Kinder mehr aufnehmen. Zwar ist das Engagement verdienstvoll. Eigentlich wäre es aber besser, man bräuchte sie gar nicht. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Katharina Wiechers

Potsdam - Dass die Arche in Potsdams Brennpunktviertel Drewitz sich vor Besuchern kaum retten kann, ist erst einmal ein Zeugnis für die gute Arbeit, die die Pädagogen dort leisten. Denn keine Schulpflicht und kein Hortvertrag zwingt die Kinder, dort hinzugehen. Wer nach der Schule in die Arche geht, dort zu Mittag isst und anschließend spielt, tobt, bastelt oder eines der anderen vielen Angebote nutzt, tut dies freiwillig. Längerfristig angemeldet wird nur, wer keinen Platz in einem Hort in Anspruch nimmt, darauf legt die Arche-Leitung wert. 

PNN-Redakteurin Katharina Wiechers.
PNN-Redakteurin Katharina Wiechers.

© Sebastian Gabsch

Ob diese Kinder keinen Hort besuchen, weil dieser im Gegensatz zur Arche etwas kostet oder weil die Kinder sich in der Arche einfach wohler fühlen als im Hort, sei dahingestellt. Fakt ist aber, dass der Verein hier offenbar einen Nerv getroffen hat und einen großen Bedarf abdeckt – der sogar noch größer ist, als derzeit für die Arche-Mitarbeiter zu schaffen ist. Hier sollte die Politik aufhorchen. 

Denn eigentlich sollte der Staat und nicht ein christlicher Verein diese Aufgaben übernehmen. Sei es durch eine bessere, kostenfreie Hortbetreuung oder durch mehr Ganztagsschulen, wie von der Grünenpolitikerin von Halem gefordert. Denn so verdienstvoll das Engagement aller Arche-Beteiligten ist – eigentlich wäre es besser, man bräuchte sie gar nicht.

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