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Kommentar zur sozialen Durchmischung in Potsdam: Sprengstoff

In Potsdam grenzen sich Arm und Reich räumlich immer mehr voneinander ab. Irgendwann könnte es deswegen knallen, warnt PNN-Redakteurin Sandra Calvez.

Potsdam - Zwei Studien der letzten Tage zeichnen ein zwiespältiges Bild der Stadt: Potsdam ist wunderschön, eine der lebenswertesten Städte Deutschlands, sagt die eine. Aber eben nur, wenn man es sich leisten kann, sagt die des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB). Laut der Studie nimmt die Abgrenzung all jener immer weiter zu, die sich die Mieten in bestimmten Vierteln nicht leisten können.

Welcher Sprengstoff darin steckt, reißen die Autoren der Studie zwar nur an. Doch allein die Thesen möglicher Folgen – Realitätsverlust der gehobenen Schichten, zunehmende Polarisierung und sinkende Chancen für Jugendliche aus den benachteiligten Kiezen – sollten die Alarmglocken schrillen lassen.

Die Handlungsempfehlungen am Ende der Studie sollten sich Lokalpolitiker zu Herzen nehmen. Dazu gehört, neben der Förderung von Bildung, insbesondere der soziale Wohnungsbau. Allerdings nicht in den Randgebieten, sondern innerhalb jener Kieze, deren Mieten sich schon lange kein Geringverdiener mehr leisten kann. Die Brauhausberg-Siedlung ist ein wichtiger Baustein in diesem Stadtpuzzle. Es braucht mehr davon. Das kann strategisch dazu beitragen, dass die Potsdamer wieder enger aneinanderrücken.

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Lesen Sie weiter: Die soziale Durchmischung innerhalb der Stadtviertel ist in Potsdam besonders gering – und sie ist in den vergangenen Jahren weiter gesunken. Das könnte negative Folgen haben für den Zusammenhalt haben. 

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