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Kommentar zur Schulpolitik: Wunderliche Vorschläge zum Schulcampus in der Waldstadt

Die Vorschläge zweier Fraktionen hinsichtlich des Plans für den Schulcampus verwundern. Vor allem ein Vorschlag ist nahezu zynisch, meint Henri Kramer.

Potsdam - Beim anhaltenden Streit um den geplanten Schulcampus nahe des Bahnhofs Rehbrücke muss man sich schon sehr wundern. Zwar ist es natürlich nicht gut, dass vor Ort zugunsten einer Gesamt- und einer Förderschule auch Wald geopfert werden muss. Allerdings geht es eben um Bildung für Kinder. Nicht jeder scheint das verstanden zu haben.

So hat die alternative Fraktion Die Andere bei der Debatte nun vorgeschlagen, man könne ja auf den Neubau dieser Förderschule verzichten - obgleich die sanierungsbedürftige Förderschule am Schlaatz jetzt schon überfüllt ist. Die oft schwierigen Schüler könnten ohnehin auch in normalen Schulen unterrichtet werden, so die Fraktionsvertreter. Doch bekanntlich klappt es mit der Inklusion, also dem gemeinsamen Lernen mit sogenannten Problemschülern, noch nicht so gut in Brandenburg. Daher wählen Eltern von potentiellen Förderschülern offenbar auch wieder mehr diese Schulform. Dies einfach zu ignorieren, erscheint mindestens fragwürdig.

Noch mehr verwundert aber, wenn die AfD gar einen neuen Standort in der benachbarten Gemeinde Nuthetal vorschlägt – wohlwissend, dass dann wegen der umfangreichen Abstimmungen die Schulplätze für hunderte Potsdamer Jugendliche vermutlich zu spät fertig werden. Wenn das in ein paar Jahren durchschlägt, welche rechtspopulistische Partei würde sich dann am lautesten aufregen?! Zynische Politik auf dem Rücken von Jugendlichen – aber mit solcherlei kennt sich die AfD, die beim aktuellen Streik für mehr Klimaschutz ach so sehr auf die Schulpflicht pocht, ja bestens aus.

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