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(Symbolbild)

© DAVIDS/Sven Darmer

Kommentar zur Potsdamer CDU: Wem die Zerstrittenheit nützt

Die aktuelle Verfassung der Potsdamer CDU ist miserabel - und das ist keine gute Nachricht. Denn das hilft nicht nur Oberbürgermeister Mike Schubert und seiner Rathauskooperation.

Die aktuellen Verwerfungen in der Potsdamer CDU erinnern an Zeiten, als die Brandenburger Union noch als der schlechteste Landesverband Deutschlands galt. Intrigant, selbstbezogen, zerstritten auch nach außen. Ein geradezu legendärer Text dazu unter dem Titel „Brandenburger Schlachteplatte“ könnte auch heute noch geschrieben werden, nur mit anderen Streithähnen. Das Problem: In dieser Verfassung ist es der CDU als größter Oppositionsfraktion im Stadtparlament nicht möglich, als ernstzunehmender Widerpart gegenüber Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) aufzutreten. Und das, obwohl dessen Zwischenbilanz eben nicht makellos ausfällt. Auch das nicht widerspruchsfrei agierende rot-grün-rote Rathausbündnis durchaus mehr Kritik vertragen.
Doch diesen Part muss derzeit die alternative Fraktion Die Andere ausfüllen – aus sehr linker Perspektive. Die Fraktion vertritt freilich keine konservative Position. Die CDU fällt dafür in ihrer jetzigen Verfassung nahezu aus. Sie kann nur hoffen, bei Wahlen in den nächsten Jahren nicht überproportional viele Stimmen der Potsdamer zum Beispiel an die Liberalen zu verlieren. Oder, und das wäre für die gesamte Stadtgesellschaft schlecht, an die Rechtspopulisten von der AfD, die gerade zerstrittene Parteien vor sich hertreiben können.

PNN-Redakteur Henri Kramer
PNN-Redakteur Henri Kramer

© Ottmar Winter

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