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Das Minsk auf dem brauhausberg steht seit Jahren leer.

© Sebastian Gabsch PNN

Kommentar zu den Plänen: Es gibt nur eine Chance, das Minsk zu erhalten

Der gefundene Kompromiss zum Erhalt des Terassenrestaurants Minsk wird kritisiert. Das ist wichtig, denn es geht hierbei um eines der letzten architektonischen Zeugnisse der DDR in Potsdam. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Katharina Wiechers

Mal Hand aufs Herz: Wer würde auf der neuen Visualisierung auf Anhieb das Minsk erkennen? Mit viel Phantasie, vielleicht. Aber wenn das einstige Terassenrestaurant wie nun geplant mit zwei Stockwerken überbaut wird, ist es eben nicht mehr das einstige Terassenrestaurant. Dann ist es vielleicht wirtschaftlich rentabel, mit Erhalt von historischer DDR-Architektur hat es aber wenig zu tun.

Sollte nach dem oben gezeigten Entwurf gebaut werden, würden sowohl das Gebäude als auch die Landschaft entstellt und unwiederbringlich zerstört, so die harte Formulierung aus der veröffentlichten Pressemitteilung.
Sollte nach dem oben gezeigten Entwurf gebaut werden, würden sowohl das Gebäude als auch die Landschaft entstellt und unwiederbringlich zerstört, so die harte Formulierung aus der veröffentlichten Pressemitteilung.

© Löffler + Kühn Weigel Architekten

So empfinden es offenbar auch die Unterzeichner der – zugegebenermaßen etwas spät verfassten – Pressemitteilung. Manch einer wird jetzt stöhnen, dass der nach zähen Verhandlungen gefundene Kompromiss möglicherweise wieder über den Haufen geworfen wird. Oder dass ein Planungswettbewerb, wie er gefordert wird, zu lange dauert. Aber in diesem Fall ist es jede Anstrengung, jede zusätzliche Diskussion wert.

Denn es handelt sich nicht nur um einen der sichtbarsten Orte der Stadt. Es handelt sich auch um eines der letzten architektonischen Zeugnisse der DDR in Potsdam. Es gibt nur eine Chance, dieses zu erhalten. Und die bietet sich jetzt.

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