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Alte Leier. Demo von Brandenburgs Linker gegen Truppentransporte der US-Armee nach Ost- und Mitteleuropa 2017 in Lehnin. Foto: Ralf Hirschberger/dpa

© picture alliance / Ralf Hirschberger

Kommentar: Vermeintliche Friedensaktivisten in Potsdam: Linke Heuchelei

Brandenburgs Linke will in Potsdam gegen eine Nato-Übung demonstrieren. Doch wenn es um Frieden geht, ist man bei der Linken wählerisch.

Aus der Medizin weiß man, dass manche Reflexe auch nach dem Tod funktionieren. Ähnliche Symptome scheint die Brandenburger Linke zu zeigen. Dort rührt sich 30 Jahre nach dem Ende der SED noch der antiamerikanische Reflex. Die Partei, die früher immer Recht haben wollte, ruft dazu auf, gegen ein Konzert einer US Army Band in Potsdam zu demonstrieren. Stein des Anstoßes sind nicht Coversongs von Bon Jovi, sondern die Nato-Militärübung „Defender 20“, für die derzeit Truppentransporte nach Polen und ins Baltikum fahren

Für die Linke ist die Übung der Bündnispartner eine „kalkulierte Provokation“ gegenüber Russland. Hingegen hat es die Partei nicht gestört, als Russland eine Autostunde von der polnischen Grenze ein Großmanöver veranstaltete. Auch die Bombenteppiche auf syrische Krankenhäuser und die Kriege Russlands gegen die Ukraine und Georgien haben die Genossen nicht zum Protest auf die Straße getrieben. Wenn es um Frieden geht, ist man bei der Linken wählerisch. Das kann man machen. Aber es ist Heuchelei.

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