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Rote statt grüne Welle für Autofahrer?

© dpa

Kommentar über Potsdams Hauptverkehrsstrom: Rote Welle

Nicht für jeden Autofahrer in Potsdam und Potsdam-Mittelmark gibt es Alternativen. Der ÖPNV muss für die Landeshauptstadt und Umgebung völlig neu erfunden werden - grüne Ampeln alleine reichen da nicht aus.

Potsdam - Busse, Trams, Fußgänger und Radfahrer – der Kfz-Verkehr in Potsdam muss auf alle anderen Verkehrsteilnehmer warten. Die Verkehrspolitik funktioniert seit Jahren nach dem Prinzip, bis 2016 soll es offenbar weiter ausgebaut werden. Auf den ersten Blick macht es womöglich Sinn, diejenigen zu bevorzugen, die die Stadt mit ihrer Fortbewegungsart am wenigsten belasten. Für manchen gibt es tatsächlich Alternativen zum Auto, aber längst nicht für jeden. Wenn Potsdam und Potsdam-Mittelmark ihren ÖPNV nicht völlig neu erfinden, wird es lange dabei bleiben, dass der Hauptverkehrsstrom aus Kraftfahrzeugen besteht. Und der wird bei jeder Gelegenheit unterbrochen.

Was bedeutet das? Technische Systeme benötigen beim Hochfahren die meiste Energie. In neueren Autos kann man es an der Verbrauchsanzeige erkennen: Während beim Dahingleiten bei niedriger Drehzahl Verbräuche von unter fünf Litern an der Tagesordnung sind, vervierfacht sich die Zahl, wenn man das Auto nach der Kreuzung in Bewegung setzt. Das sieht man auch am Auspuff. Wenn man über die Herkunft von Feinstaub und Stickoxiden in dieser Stadt redet, sollte auch über die Bevorrechtigung von Verkehrsteilnehmern gesprochen werden. Das muss keine grüne Welle für Autos heißen. Es kann aber auch keine rote sein.

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