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Kommentar über fehlende Bereitschaftsdienst-Informationen: Anachronistisch

Wenn es darauf ankommt, ist es für Eltern wichtig, schnell zu wissen, welcher Kinderarzt den Bereitschaftsdienst übernommen hat. Die Kassenärztliche Vereinigung sollte sich um ein entsprechendes Angebot kümmern, meint PNN-Redakteur Henri Kramer in seinem Kommentar.

Fieber, Schüttelfrost, Erbrechen: Wenn über die Feiertage oder an Wochenenden das eigene Kind krank wird, ist ein Bereitschaftsarzt wichtig. Nur finden muss man ihn. In den vergangenen Jahren hat es sich ein Potsdamer ehrenamtlich zur Aufgabe gemacht, auf einer Internetseite übersichtlich zu informieren, welcher Doktor in Potsdam aktuell den kinderärztlichen Bereitschaftsdienst übernommen hat – ansonsten ist das nur umständlich über einen Anruf zu erfahren und zwar nur Mittwoch und Freitag von 14 bis 19 Uhr und an Wochenenden von acht bis 19 Uhr. Das wirkt in einer Welt, in der eigentlich alle Informationen online verfügbar sind, mehr als anachronistisch.

Die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg (KVBB) argumentiert nun, bei dem Bereitschaftsdienst handele es sich nur um ein freiwilliges Versorgungsangebot, das kollegial von den Ärzten organisiert wird. Daher könne man keine Ersatzseite anbieten. Allerdings scheint der Aufwand, solche genauen Informationen zu ärztlichen Bereitschaftsdiensten im Internet zur Verfügung zu stellen, zumindest überschaubar – mit gutem Willen und der Hilfe der KVBB als großer Organisation mit dem entsprechenden Know-How.

Bericht: Rund 500 Nutzer haben die Info-Website für die Kindernotaufnahmen jeden Tag angesehen, sagt der private Seitenbetreiber Christoph Gadow. Seit dem 1. Januar gibt es die Seite nicht mehr. 

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