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Kommentar: Rathaus bleibt Antworten zum Krampnitz-Verkehr schuldig

Der Masterplan für den neuen Stadtteil in Krampnitz steht. Über 10.000 Menschen sollen dort ein Zuhause finden. Alles gut? Fast. Henri Kramer über den großen Haken beim Krampnitzer Verkehrskonzept.

Potsdam - Die Verkehrsplanungen für das künftige Stadtviertel Krampnitz setzen gerade in den ersten Jahren, wenn noch keine Straßenbahnen in Richtung des neuen Quartiers unterwegs sind, auf das Prinzip Hoffnung. Es ist die Hoffnung darauf, dass die Nutzung von Autos im Norden wegen Dauerstau so nervig wird, dass tausende neue Bewohner von Krampnitz eben wirklich ihre Autos stehen lassen oder erst gar keine anschaffen und bis Ende 2025 lieber Bus fahren und am Campus Jungfernsee in die Tram umsteigen.

Wie realistisch das ist? Man hoffe eben auf ein verändertes Mobilitätsverhalten, so die Antwort der städtischen Planer. Und tatsächlich versucht man ja auch, das wegen der Potsdamer Wohnungsnot dringend nötige Wohnviertel so intelligent zu konzipieren, dass gerade für Familien kurze Wege möglich sind, sei es zur Kita, zur Grundschule, zum Supermarkt. Auch sollen bereits vor Ort viele Arbeitsplätze entstehen, um Fahrtwege zu minimieren.

Doch ob das alles reicht? Schon jetzt ist im Norden, gerade im morgendlichen Berufsverkehr, die Kreuzung Am Schragen/Voltaireweg/Alleestraße regelmäßig völlig überlastet, gibt es hunderte Meter Rückstau bis auf die Nedlitzer Straße.

Wie diese Engstelle in Richtung Nuthestraße bei mutmaßlich noch mehr Autoverkehr funktionieren soll, dafür hat das Rathaus aber noch immer keine Antworten präsentiert. Für die Akzeptanz der Krampnitz-Pläne bei den Bürgern wären Antworten auf solche Fragen aber unerlässlich. Zumal in Fahrland und in Berlin-Kladow noch zusätzliche Wohnparks entstehen sollen – mit weiterem Extraverkehr in Richtung Potsdam.

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