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Ein Bewässerungssack mit Wasser an einem Straßenbaum.

© picture alliance/dpa

Kommentar | Maßnahmen gegen Klimawandelfolgen: Auch beim Gießen stößt man an Grenzen

Gegen Trockenheit im Sommer hat die Stadt Potsdam recht erfolgreich Bewässerungssäcke für Bäume eingesetzt. Doch solche Strategien können die Folgen des Klimawandels maximal abmildern

Jenseits aller notwendigen Bemühungen um mehr Klimaschutz durch weniger Kohlendioxid-Ausstoß stellt sich  auch die Frage, wie man kurzfristig gegen die jetzt schon spürbaren Folgen umgeht – die Hitzewellen der vergangenen Sommer sind schließlich noch in Erinnerung. Eine neue Herangehensweise schilderte zuletzt das Grünflächenamt im Rathaus – in Bezug auf Potsdams Straßenbäume. 

Das Amt setzt nun auf sogenannte Bewässerungssäcke an Bäumen, was 100 Euro pro Saison und Gehölz kostet. Der Vorteil: Diese Säcke geben jeweils nach und nach bis zu 100 Liter ab und können einfach wieder befüllt werden. Das habe gerade bei kleineren Bäumen eine deutliche Verbesserung gebracht, konstatierte die Behörde auf Anfrage des SPD-Stadtverordneten Hagen Wegewitz. „Der vorzeitige Laubfall wie in den Jahren zuvor blieb überwiegend aus.“

Angesichts der 110 000 Bäume im Stadtgebiet sind dieser Strategie freilich Grenzen gesetzt: 564 solcher Säcke wurden dieses Jahr eingesetzt. Doch: Wegen Vandalismus und Verschleiß stehen im kommenden Jahr 15 Prozent weniger Bewässerungsbeutel zur Verfügung, so die Behörde. Immerhin sei Geld eingeplant, um weitere Säcke zu beschaffen. An dem Beispiel sieht man aber auch: Der Kampf gegen die Folgen des Klimawandels kostet zusätzliches Geld und produziert im Zweifel auch neuen Müll.

PNN-Redakteur Henri Kramer.
PNN-Redakteur Henri Kramer.

© Sebastian Gabsch

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