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Teures Pflaster Potsdam. Vor allem beim Kauf der eigenen vier Wände wird es oft kostspielig.

© Andreas Klaer

Kommentar: Abgehängt

Die Preise für Wohnraum in Potsdam kennen seit Jahren nur die Richtung nach oben. PNN-Lokalchef Matthias Matern kommentiert den Wettlauf um Wohnraum. 

Von Matthias Matern

Im Wettrennen um die eigenen vier Wände ist der Potsdamer Normalverdiener offenbar bereits jetzt chancenlos – und sein Abstand zum Spitzenfeld scheint immer größer zu werden. Eine höchst bedenkliche Entwicklung. Wer kann schon mal eben so aus der Kaffeekasse mehrere Hunderttausend Euro Bar auf den Tisch legen? Natürlich bestimmen in einer freien Marktwirtschaft Angebot und Nachfrage den Preis. Doch zu welchem Preis eigentlich? Schon jetzt fällt es immer mehr Potsdamern schwer, sich mit den raschen Veränderungen ihrer Stadt abzufinden, werden einige mehr oder weniger gezwungen, ihre Heimatstadt zu verlassen, weil sie dort für sich und ihre Nachkommen kein bezahlbares Eigenheim mehr finden. 

Matthias Matern, PNN-Ressortleiter Potsdam/Potsdam-Mittelmark.
Matthias Matern, PNN-Ressortleiter Potsdam/Potsdam-Mittelmark.

© Andreas Klaer

Dabei lebt eine Stadtgesellschaft besonders von einer über mehrere Generationen vererbten Identität. Sie verschafft einem Ort einen unverwechselbaren Charakter, macht ihn für Zuzügler doch gerade erst attraktiv. Geht diese natürliche Basis verloren, verblasst auch der Charme der schönsten Barockfassade. Gleichzeitig sorgt die immer größer werdende Kluft zwischen denen, die es sich leisten können, und denen, die es nicht können, für soziale Spannungen. 

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Das durch die Coronakrise noch befeuerte Wettbieten um Wohnraum zeigt, dass es dringend geeigneter Konzepte bedarf, damit die Schere nicht noch weiter auseinander geht, sich vielleicht sogar mal wieder etwas schließt. Hier ist die Politik gefragt.

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