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Kleingärten in Potsdam: Höhere Beiträge für Kleingärtner

Mitgliederentscheid soll aus Notlage helfen.

Von Valerie Barsig

Potsdam - Der Potsdamer Kreisverband der Garten- und Siedlerfreunde (VGS) hat auf seiner Mitgliederversammlung vergangene Woche mit deutlicher Mehrheit eine Erhöhung der Beiträge beschlossen. Das erklärte der Verband in einer Pressemitteilung. Laut dem Mitgliederbeschluss erhöht sich der Jahresmitgliedsbeitrag pro verpachteter Parzelle um zwölf auf nunmehr 50 Euro. Damit würde die Gesamtbelastung bei einzelnen Parzellen bei 6,78 Euro pro Monat liegen, der Jahresbeitrag stiege auf 81,34 Euro, wovon 75 Euro an den Verband gingen. Ende Januar hatte VGS-Geschäftsstellenleiter Christian Peschel wie berichtet einen Brandbrief veröffentlicht, in dem er schrieb, dass ein akuter finanzieller Handlungsbedarf bestehe, um die Liquidität des gemeinnützigen Vereins zu erhalten. Der VGS fungiert als Dachorganisation und Interessenvertretung für rund 140 Kleingartensparten in Potsdam und Potsdam-Mittelmark mit mehr als 6600 Parzellen.

Die finanziellen Probleme waren entstanden, weil Eigentümer rückwirkend Pachtzahlungen geltend machten, Entschädigungsansprüche gerichtlich festgestellt wurden und Forderungen der Stadt Potsdam zu den Betriebskostenabrechnungen bestanden. Dies alles habe laut Peschel zu Zahlungsengpässen geführt – zumal Rücklagen stetig geschrumpft seien. Der Verband hatte bereits in diesem Jahr die Beiträge um fünf Euro erhöht. Das habe aber laut Peschel nicht gereicht, um die steigenden Kosten abzufedern. Zusätzlich zur jetzt beschlossenen Beitragserhöhung werde eine separate Arbeitsgruppe mit sieben Vereinsvorsitzenden, Kassenwarten und Revisoren gebildet, die Schritte zur finanziellen Stabilisierung erarbeiten sollen.

Nutzer mussten Gärten räumen

Erleichtert über den jetzt gefassten Beschluss zeigte sich VGS-Verbandsvorsitzender Wolfgang Zeidler. „Nunmehr steht im Mittelpunkt unserer Arbeit die dauerhafte Sicherung der uns angeschlossenen Kleingartenanlagen durch das Erwirken von weiteren Zwischenpachtverträgen“, teilte er mit.

Das Problem von ungültigen Zwischenpachtverträgen betrifft aktuell unter anderem die Sparte Angergrund in Babelsberg. Mitte März mussten die Nutzer der Sparte in der Babelsberger Dieselstraße ihre Gärten räumen. Die Berliner Immobilienfirma Tamax hatte die Flächen 2014 gekauft. Im vergangenen Jahr hat die Firma ein Gerichtsurteil erwirkt, demzufolge der VGS nicht rechtmäßiger Zwischenpächter der Fläche ist. Es war nicht die erste Entscheidung dieser Art. Das Gericht argumentierte, dass der VGS nicht der Rechtsnachfolger des DDR-Kleingartenverbandes sei. 

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