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Demonstranten bei "Fridays for Future" im Potsdamer Neuen Lustgarten.

© Andreas Klaer

Juniorwahl: Die Jugend hätte Grün gewählt

Bei der Juniorwahl sind die Grünen als klarer Sieger hervorgegangen. Auch die Liberalen hätten es ins Parlament geschafft, wenn es nach den Schülern ginge.

Potsdam - Die Grünen sind die unangefochtenen Sieger: 33,5 Prozent der Brandenburger Schüler stimmten beim Projekt Juniorwahl für die Partei. Die politische Konkurrenz lag vergleichsweise dicht beieinander: Auf dem zweiten Platz landete die AfD mit 12,7 Prozent der Stimmen, gefolgt von der SPD mit 9,8 Prozent, CDU mit 9,5 Prozent, der Tierschutzpartei mit 9,4 Prozent und der Linken mit 8,6 Prozent. Bemerkenswert: Auch der Juniorwahl-Verlierer, die FDP, hätte es noch ins Parlament geschafft - 5,9 Prozent gab es für die Liberalen. Die Zahlen gaben die Organisatoren am Sonntagabend bekannt.

An dem Projekt unter Schirmherrschaft der scheidenden Landtagspräsidentin Britta Stark hatten sich den Angaben zufolge brandenburgweit 137 Schulen beteiligt. Die Schüler konnten in der vergangenen Woche in ihren Schulen analog zu einer richtigen Wahl abstimmen, mehr als 25.000 Schüler nahmen das wahr. Die Ergebnisse fielen anders aus als bei den Jungwählern unter 30 Jahren am Sonntag: Dort langen Grüne und AfD fast gleichauf, die Grünen gewannen mit nur einem Prozentpunkt Vorsprung.

Auch Schüler in Potsdam und der Mittelmark stimmten grün

In Potsdam und großen Teilen Potsdam-Mittelmarks schnitten die Grünen bei den Juniorwählern sogar noch besser ab - was angesichts des Zuspruches zu den "Fridays for Future"-Klimademonstrationen allerdings nicht überrascht: Im Wahlkreis 19, zu dem der Potsdamer Norden und Werder (Havel) gehören, holten die Grünen 42,8 Prozent der Stimmen, im Potsdamer Wahlkreis 21 mit der Innenstadt und Babelsberg sogar 48,1 Prozent, im Potsdamer Süden - Wahlkreis 22 - 42,7 Prozent. Im Mittelmark-Wahlkreis 20 mit Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf erreichten die Grünen bei den Schülern 46,1 Prozent. Lediglich im Wahlkreis 18, dem Südwesten der Mittelmark, lieferten sich die Grünen ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der SPD - und konnten das mit zwei Prozent Vorsprung und 31,5 Prozent der Wählerstimmen für sich entscheiden. Der Südwesten der Mittelmark ist auch der einzige der genannten Wahlkreise, in denen die AfD mit elf Prozent der Stimmen ein zweistelliges Ergebnis erreichte. Die SPD landete in den besagten Wahlkreisen mehr oder weniger abgeschlagen auf Platz zwei.

Die Liberalen schnitten besser ab als am Wahlsonntag

Bemerkenswert: In der Gunst der Schüler schnitt die FDP besser ab als bei der richtigen Wahl am Sonntag. In der Juniorwahl schafften die Liberalen es mit brandenburgweit 5,9 Prozent über die Fünf-Prozent-Hürde - das gilt auch für die genannten fünf Wahlkreise in Potsdam und Potsdam-Mittelmark. Im Wahlkreis 20 mit Stahnsdorf, Kleinmachnow und Teltow landete die FDP sogar mit 10,8 Prozent der Stimmen hinter SPD (14,9) und CDU (11,6) auf Rang vier.

Die Juniorwahl gibt es seit 1999. Getragen wird das Demokratiebildungsprojekt vom gemeinnützigen und überparteilichen Verein Kumulus e.V. aus Berlin. Den Angaben zufolge haben sich bundesweit bereits mehr als drei Millionen Schüler bei einer Juniorwahl beteiligt.

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