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Jann Jakobs.

© Andreas Klaer

Interview: „Ich dachte, dass die Stadt gelernt hat“

Oberbürgermeister Jann Jakobs erklärt im PNN-Interview, wie Potsdam Hasso Plattner verprellt hat, welche Probleme die Stadt mit großen Projekten hat und welche Zukunft er für das Hotel Mercure sieht.

Herr Jakobs, Hasso Plattner wird seine Kunsthalle nicht in der Potsdamer Mitte bauen. Eine Niederlage, die noch lange weit über die Stadtgrenzen hinaus negativ wirken wird, befürchten viele.

Es werden viele sagen, diese Stadt zerredet alle möglichen Vorhaben. Und es ist nicht gerade imageträchtig, jemanden wie Hasso Plattner zu verprellen. Aber man muss auch das Positive sehen: Plattner bleibt in Potsdam, er baut die Kunsthalle am Jungfernsee.

DAS GESAMTE INTERVIEW: IN DER FREITAGSAUSGABE DER POTSDAMER NEUESTEN NACHRICHTEN

Was ist Potsdams Problem – ist diese Stadt voller Betonköpfe?

Die Diskussion über Vor- und Nachteile eines Standorts ist nichts Negatives. Aber wenn eine Gemengelage entsteht, bei der Menschen, die eine gefühlsmäßige Bindung zu diesem Hotel haben, sich vermischen mit klaren politischen Ambitionen, wie sie die Linke formuliert, und sich das wiederum verknüpft mit selbsternannten Architekturkritikern und Wettbewerbshütern, dann ist das schwierig. Es führt dazu, dass Leute sagen: Das muss ich mir nicht antun. Das muss ich auch nicht aushalten.

Welche Erklärung haben Sie für die Ablehnung des Hotel-Abrisses?

Es gibt Menschen, die eine emotionale Bindung zu dem Bau haben und ihn behalten wollen. Das soll man nicht klein reden. Auch haben wir bisher die Zukunft des Hotels bei der Debatte um die Entwicklung der Mitte ausgeklammert – einfach weil es unvorstellbar war, dass es eine Lösung geben könnte. Daher hat es viele vielleicht unvorbereitet getroffen. Doch umso größer ist die Verantwortung der Politik und Meinungsmacher. Jeder, der sagt, dass das Hotel bleiben soll, muss damit auch die Perspektive verbinden. Es gibt aber keine.

- Fragen: Sabine Schicketanz

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