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Ein Transparent vor dem Potsdamer Rathaus. 

© Potsdam-Konvoi

Initiative Potsdam-Konvoi: Solidaritätsaktion für Flüchtlinge in griechischen Lagern

In den griechischen Elendslagern können sich Flüchtlinge kaum vor Corona schützen. Darauf macht ab heute eine Potsdamer Initiative aufmerksam. 

Von Katharina Wiechers

Potsdam - Mit einer Aktion in Potsdam wollen Flüchtlingshelfer auf die dramatische Lage auf den griechischen Inseln aufmerksam machen. Ab Samstag, dem internationalen Tag gegen Rassismus, sind Potsdamer aufgerufen, mit Transparenten an Balkonen und Fenstern auf die Lage in Griechenland und an den europäischen Außengrenzen aufmerksam zu machen. Das teilte die Initiative Potsdam-Konvoi mit. 

In Deutschland seien Zusammenkünfte mit mehr als 50 Menschen untersagt - während im Lager Moria über 20.000 Menschen unter widrigen hygienischen Bedingungen zusammengepfercht seien, so die Initiative. Hierzulande gelte als oberstes Gebot, Hygienemaßnahmen einzuhalten, während es dort nicht einmal genügend Wasser und Seife gebe. "Hier heißt es: Zu Hause bleiben. Dort gibt es für über 20.000 Menschen kein Zuhause". Hier gelte ein Mindestanstand, dort werde den Geflüchteten untersagt, die Enge des Lagers zu verlassen.

Von der Pandemie besonders schwer betroffen

Mit der Aktion solle Solidarität gezeigt werden für diejenigen, die angesichts der weltweiten Coronapandemie von dieser Katastrophe besonders schwer betroffen sind. "Das sind unter anderem Alte, Arme, Obdachlose, Immunschwache und auch geflüchtete Menschen an unseren Außengrenzen."

Während die Bundesregierung mit Sonderflügen nun aufgrund der pandemischen Bedrohung zehntausende Staatsbürger aus aller Welt zurück nach Hause hole, hebele sie gleichzeitig den Flüchtlingsschutz aus. "Das ist Nationalismus", so die Initiative. "Wenn die EU und die Regierungen jetzt nicht handeln, wird die schon jetzt herrschende Katastrophe viele weitere Menschenleben kosten."

Potsdam-Konvoi fordere deshalb von der Bundesregierung die sofortige Evakuierung von Kindern und Jugendlichen von den griechischen Inseln. Zudem richtet sich der Appell an die Landesregierung, ein Landesaufnahmeprogramm zu initiieren. Auch gehe es darum, minderjährige  Geflüchtete in Potsdam aufzunehmen sowie das Vorhaben von Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) eine Bundesratsinitiative  zu forcieren, voranzutreiben. 

Die Initiative Potsdam Konvoi bittet um Geldspenden für Einsätze, Reise- und Unterkunftskosten. Sie können auf folgendes Spendenkonto überwiesen werden: Cultus UG, IBAN DE54 1605 0000 1000 8649 83, Verwendungszweck "Potsdam Konvoi"

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