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Laut der Initiative soll der Hornbach-Baumarkt vergrößert werden.

© Ottmar Winter

Im Potsdamer Nord regt sich Widerstand: Bürgerinitiative gegen Möbelriesen

Die Ansiedlung der österreichischen Kette xxxLutz im Friedrichspark sorgt für Unmut. Gegner:innen des Projekts beklagen ein fehlendes Verkehrskonzept.

Von Matthias Matern

Potsdam - Gegen die Ansiedlung der österreichischen Möbelkette xxxLutz im Friedrichspark und die Erweiterung anderer dort ansässiger Unternehmen formiert sich Widerstand. Die Bürgerinitiative (BI) Potsdamer Norden lehnt nach eigenem Bekunden den Bebauungsplan ab und ruft dazu auf, über die laufende Bürgerbeteiligung das Vorhaben zu verhindern. „Wo bisher nur ein Baumarkt, eine Solaranlage und drei kleinere Gewerbeeinheiten stehen, soll Raum für einen gigantischen Möbelmarkt geschaffen werden“, erklärte die BI am Dienstag. 

Ein Verkehrskonzept fehle, eine Einpassung in die dörflichen Strukturen ebenfalls. Ein Konzept gegen Lichtverschmutzung gebe es ebenso wenig, „obwohl sich die Stadt Potsdam das Thema auf die Fahnen geschrieben hat“. Den Möbelgiganten bezeichnet die BI als „fragwürdiges Unternehmen“, das „ in den letzten Jahren stark auf Expansion gesetzt hat und im Schnitt mehrere Möbelmärkte pro Jahr schluckt“.

Möbelmärkte mit 38.000 Quadratmetern Verkaufsfläche

Aktuell liege der Entwurf eines neuen Teil-Bebauungsplans noch öffentlich aus. Bis zum 25. April könnten Bürger per Post oder per E-Mail ihre meinung dazu abgeben, so die BI. Der Initiative zufolge plane xxxLutz drei Möbelmärkte mit insgesamt 38.000 Quadratmetern Verkaufsfläche. Zusätzlich sollten der Hornbach-Baumarkt und der Busbetrieb Anger vergrößert werden. Der Supermarkt, den die Ortsbeiräte der umliegenden Ortsteile forderten, solle ausgerechnet auf einem geschützten Biotop gebaut werden.

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Im Bebauungsplan fehlt laut BI zudem der direkte Fuß- und Radweg von der Bus-Haltestelle „Fährweg“ in das Plangebiet. Eine Zuwegung, die aus Richtung Ketzin/Paretz/Falkenrehde wichtig sei. Nötige Grundstücke dafür müssten gesichert werden, heißt es. Im städtebaulichen Vertrag des alten, noch gültigen Bebauungsplans stehe, dass sich die Investoren verpflichten, den Bahnhof Satzkorn auf ihre Kosten wiederzueröffnen. „Das muss übernommen werden – auf der Grundlage realistischer Kundenzahlen“, fordern die Ausbau-Gegner. 

www.potsdam.de/Bauleitplanung

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