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Moderne Architektur. Der Rohbau der Investitionsbank des Landes Brandenburg steht gleich neben dem Hauptbahnhof. Zum Jahresende will Vorstand Tillmann Stenger einziehen. Im Gebäudekomplex gibt es Konferenzräume und ein Sommerfoyer.

©  Johanna Bergmann

ILB-Neubau am Potsdamer Hauptbahnhof: Das Millionenprojekt

Am Hauptbahnhof Potsdam baut die Investitionsbank des Landes. Am Mittwoch wird das Richtfest gefeiert.

Potsdam - Der Blick ist schon mal vielversprechend: Hinter der grünen Freundschaftsinsel sieht man die Nikolaikirche und den neuen Palast Barberini, daneben das Hotel Mercure. Auf der anderen Seite geht der Blick zum Brauhausberg an einem, bis zum Babelsberger Park am anderen Ende. „Das wird die Vorstandsetage“, sagt Tillmann Stenger. Er muss es wissen. Schließlich ist er der Vorstandsvorsitzende der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB), die in der Babelsberger Straße neben dem Hauptbahnhof derzeit ihre neue Zentrale errichtet. Es ist der derzeit teuerste Neubau in der Innenstadt.

Am Mittwoch wird für das Bauprojekt das Richtfest gefeiert. Doch eigentlich ist das Bauvorhaben schon weiter: Mit der Montage der Fassadenelemente wurde bereits begonnen, nun kann auch der Innenausbau losgehen. „Wir liegen gut im Zeitplan“, so Stenger. Zum Jahresende soll alles bezugsfertig sein. Etwa 700 Mitarbeiter sollen dort Platz finden – sie gehören zur ILB selbst und zur ZukunftsAgentur Brandenburg. beide Institutionen fördern öffentliche und private Investitionen in Wirtschaft, Infrastruktur und Wohnungsbau.

Eigentlich handelt es sich bei dem ILB-Komplex um drei Gebäude

Bewegt man sich über die Baustelle, bekommt man schon jetzt einen Eindruck, wie das Ganze künftig aussehen wird. Eigentlich handelt es sich bei dem ILB-Komplex um drei Gebäude. Alle drei haben einen Innenhof, der sich jeweils zu einer Seite öffnet. Die Ecken sind abgeschrägt. Laut Architekturentwurf handelt es sich dabei um Glas-Stahl-Pavillons, die sich harmonisch in die Auenlandschaft der Nuthewiesen einpassen sollen. Von Stahl wird allerdings nicht allzu viel zu sehen sein, schließlich wird die Fassade mit hellen Architekturbetonelementen verkleidet. Der Farbton sei mit der Stadtverwaltung abgestimmt, hieß es. Wie das aussieht, kann man schon jetzt an der Babelsberger Straße direkt gegenüber des Bahnhofsausgangs sehen. Dort steht eine Musterfassade.

Den Bahnhof sollen künftig auch die Mitarbeiter und die Besucher der ILB nutzen. Stenger lobte die hervorragend Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel am neuen Standort. Das sei auch ein Grund für den Umzug gewesen. Außerdem wollte die ILB näher an die Landesregierung heranrücken. Das verkürze Wege für Mitarbeiter und Kunden. Außerdem laufe der Mietvertrag für den bisherigen Sitz in der Steinstraße Ende des Jahres nach 20 Jahren aus.

Der Neubau wird in den nächsten 33 Jahren abgebaut

Langfristig verspricht sich die ILB von dem Neubau auch ein gutes Geschäft, denn das moderne Gebäude sei energieeffizienter und günstiger im Unterhalt. „Außerdem sparen wir etwa sechs Millionen Euro Miete jährlich“, so Stenger. Die Investitionen in den Neubau von 94 Millionen Euro inklusive Grunderwerb zahle die ILB über 33 Jahre ab. Das belaste den Etat weniger als bisher die Miete. „Wir kosten den Steuerzahler keinen Cent“, so Stenger.

Alle drei Gebäudeteile werden durch einen gemeinsamen, verglasten Eingangsbereich verbunden. Von dort geht es in das offene Sommerfoyer und den Konferenzbereich mit Blick zur Havel. Zwischen den Neubauten und den Wohnhäusern an der Babelsberger Straße soll eine Abstellfläche für 450 Fahrräder entstehen. Auf der angrenzenden Fläche soll es einen Mitarbeiterparkplatz für 120 Autos geben – allerdings nur temporär, bis auch dort gebaut wird. Konkrete Pläne gebe es aber vorerst nicht, so Stenger.

Erst vor neun Monaten war die Baugrube ausgehoben worden. Doch der Bau hat eine längere Vorgeschichte. Bereits 2010 hatte die ILB das mehr als 15 000 Quadratmeter große Gelände gekauft. Aber bevor es losgehen konnte, waren intensive Abstimmungen mit der Schlösserstiftung nötig – es ging um Sichtachsen. Außerdem waren Bauarbeiter auf dem Areal auf zwei große 250-Kilogramm-Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg gestoßen. Etwa fünf Tonnen kleinere Munition wurden laut Stenger gefunden. „Wir haben praktisch das gesamte Erdreich ausgetauscht.“

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