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Bauland wird in Potsdam immer teurer. 

© Ottmar Winter PNN

Grundstücksmarktbericht für Potsdam: 34 Prozent mehr für ein Reihenhaus

Auch im Corona-Jahr 2020 sind Grundstücke und Häuser in Potsdam deutlich teurer geworden. Der Wohnflächenpreis stieg innerhalb eines Jahres um 18 Prozent. 

Potsdam - Trotz Pandemie werden Grundstücke und Häuser in Potsdam immer teurer. Wie bereits in den Vorjahren sank im vergangenen Jahr zwar die Zahl der geschlossenen Verträge, aber die Preise stiegen. Das geht aus dem Grundstücksmarktbericht 2020 hervor, der am gestrigen Donnerstag veröffentlicht wurde. Insgesamt wurden demnach knapp 1200 Grundstücke verkauft. Das waren 17 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Umsatz lag aber mit 952 Millionen Euro ein Prozent über dem Betrag im Jahr zuvor. Das sind zwölf Prozent des gesamten Immobilien-Umsatzes im Land Brandenburg, obwohl hier nur 3,5 Prozent aller Verkäufe über den Tisch gingen. 180 Hektar Fläche wurden in Potsdam 2020 verkauft, 13 Prozent mehr als 2019.

Im Bericht heißt es, es konnten „keine Einflüsse durch die Covid-19-Pandemie, zum Beispiel sinkende Preise oder ungewöhnliche Umsätze, auf dem Potsdamer Immobilienmarkt beobachtet werden“. Es sei weiter mit Preissteigerungen für Grundstücke und Eigenheime zu rechnen, so der Chef des Gutachterausschusses für Grundstückswerte, Winfried Schmidt. Potsdam bleibe begehrt bei Eigennutzern, aber auch bei Investoren.

Große Preisspanne

Für einen Quadratmeter erschlossenes Bauland für ein Eigenheimgrundstück wurden 2020 im Durchschnitt 585 Euro bezahlt. Das waren ganze 160 Euro mehr als noch ein Jahr zuvor. Wie groß die Spanne dabei ist, zeigt ein Blick auf die Bauflächen für den Geschosswohnungsbau. Dieser wurde für Preise zwischen 105 und 1930 Euro pro Quadratmeter gehandelt. Im Durchschnitt stiegen die Bodenrichtwerte für Wohnbauland um 15 Prozent. Besonders viele Grundstücke für den individuellen Wohnungsbau wurden laut Bericht im Bornstedter Feld sowie in den Ortsteilen Bornim, Golm und Groß Glienicke verkauft.

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Auch die Kaufpreise für Häuser und Wohnungen sind noch einmal kräftig gestiegen. Im Durchschnitt stieg der Wohnflächenpreis um rund 18 Prozent innerhalb eines Jahres. Auffällig ist dabei, dass die größten Zuwächse nicht etwa bei Einfamilienhäusern zu beobachten sind, sondern bei Doppelhaushälften und Reihenhäusern.

Reihen- und Doppelhäuser besonders viel teurer

So wurde für ein freistehendes Einfamilienhaus im Schnitt 660.000 Euro bezahlt, „nur“ 13.000 Euro mehr als im Vorjahr. Für eine Doppelhaushälfte lag der durchschnittliche Kaufpreis bei 608.000 Euro – ganze 123.000 Euro mehr als 2019. Das bedeutet ein Plus von 25 Prozent innerhalb eines Jahres. Auch Reihenhäuser sind deutlich teurer geworden. 565.000 Euro legten Potsdamer im Schnitt für den Kauf auf den Tisch. Das sind sogar 34 Prozent mehr als noch ein Jahr vorher.

Für Eigentumswohnungen wurden im Durchschnitt in Potsdam im vergangenen Jahr 328.000 Euro bezahlt. Das sind zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Es gab 647 Verkäufe, davon waren 27 Prozent Erst- und 69 Prozent Weiterverkäufe. Bei den Erstverkäufen – also zumeist Neubauten – wurden 5750 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche gezahlt, bei den Weiterverkäufen 3450 Euro, beide Werte stiegen um 9,5 Prozent zum Vorjahr. Am häufigsten verkauft wurden 2020 in Potsdam Ein- und Zweifamilienhäuser und Villen (39 Prozent), es folgen Reihenhäuser und Doppelhaushälften (32 Prozent). 

Auf dem amtlichen Portal unter https://www.boris-brandenburg.de/boris-bb/ sind alle Bodenrichtwerte veröffentlicht und kostenfrei einsehbar.

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