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Der Potsdamer Hauptbahnhof.

© Andreas Klaer

Gewalt am Potsdamer Hauptbahnhof: Wegen versuchten Totschlags vor Gericht

Ein eskalierter Streit unter zwei Asylbewerbern wird jetzt vor Gericht verhandelt. Der Angeklagte soll zehnmal auf das Opfer eingestochen haben - der Mann musste notoperiert werden.

Potsdam - Nach einem eskalierten Streit zwischen zwei Asylbewerbern muss sich ein junger Mann aus Eritrea ab Donnerstag vor dem Landgericht wegen versuchten Totschlags verantworten. Das hat das Gericht jetzt in seinen Presseterminen angekündigt. 

Wie berichtet war der damals 21 Jahre alte Angeklagte am 28. Oktober 2018 gegen 20.15 Uhr mit einem knapp 20 Jahre älteren Asylbewerber, der auch aus Eritrea kam, wegen eines offenbar schon länger schwelenden Streits aneinandergeraten. Dabei habe der Angeklagte dem anderen Mann vor dem Hauptbahnhof zunächst mit einem Faustschlag das Nasenbein gebrochen, wie es in der Gerichtsankündigung heißt. Dann habe der Angeklagte mit einem Messer zehnmal auf seinen Kontrahenten eingestochen, laut Ankündigung „um ihn zu töten“. Demnach traf das Messer den Oberkörper, den linken Oberarm und das Gesicht des Mannes – er musste notoperiert werden, überlebte aber. Der mutmaßliche Messerstecher konnte zunächst flüchten, kehrte aber später an den Tatort zurück und wurde dort festgenommen, hieß es damals von der Polizei. 

Der Prozess soll laut den Gerichtsplanungen im August mit einem Urteil enden, zuständig ist die Erste Strafkammer. Der Fall reiht sich ein in die Debatte zur zunehmenden Kriminalität am Hauptbahnhof. Zuletzt hatte Brandenburgs Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) von einem "Kriminalitätsbrennpunkt" gesprochen.

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