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Garnisonkirche: Linke fordert Verzicht auf Kirchenschiff

Weil die Kosten für den Wiederaufbau der Garnisonkirche immer weiter steigen, fordert Sascha Krämer (Linke) nun, nur den Turm zu bauen. 

Von Peer Straube

Potsdam - Angesichts der gestiegenen Kosten für den Wiederaufbau des Turms der Garnisonkirche fordert der Linken-Stadtverordnete Sascha Krämer einen Verzicht auf den Bau des Kirchenschiffs. Die Garnisonkirchen-Stiftung solle im Hinblick auch auf die „enorme Deckungslücke“ und die große Kritik an dem Projekt „die Idee vom kompletten Wiederaufbau verwerfen und lieber ihren Frieden mit dem Rechenzentrum Potsdam machen“, erklärte Krämer am Donnerstag in einer Pressemitteilung. Er könne sich das Rechenzentrum auch als Schiff der Garnisonkirche vorstellen. Im Rechenzentrum ist bekanntlich ein Künstlerhaus untergebracht, das nach 2023 einem möglichen Wiederaufbau des Kirchenschiffs weichen soll.

Krämer reagiert damit auf einen PNN-Bericht von Donnerstag, wonach die Finanzierungslücke für die Vollendung des knapp 90 Meter hohen Barockturms von zehn auf zwölf Millionen Euro gestiegen ist. Das hatte Stiftungsvorstand Peter Leinemann gegenüber den PNN erklärt. Als Grund nannte er die wegen des Booms der Baubranche kontinuierlich steigenden Baukosten sowie einen Streit mit der Firma, die mit dem Bau des Fundaments beauftragt war. Weil einer der Bohrer abgebrochen war, hatten die Bauarbeiten wie berichtet Anfang 2018 für mehrere Wochen unterbrochen werden müssen. Seitdem streitet sich die Stiftung mit der Firma darüber, wer die Mehrkosten trägt. Laut Leinemann geht es um eine siebenstellige Summe.

Die Verzögerung beim Fundamentbau ist laut Stiftung auch einer der Gründe für die spätere Fertigstellung des Turms, in dem ein Versöhnungszentrum geplant ist. Statt Mitte 2021 soll das Bauwerk nun im Sommer 2022 vollendet werden. 

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