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Für den Wiederaufbau der Garnisonkirche in Potsdam sprechen sich 15.000 Unterstützer aus.

© A. Klaer

Garnisonkirche in Potsdam: Stiftung hat jetzt 15 000 Unterstützer

Mehr als 14 000 Potsdamer unterschrieben im vergangenen Jahr gegen den Wiederaufbau der Garnisonkirche. Die Befürworter des Wiederaufbaus konnten nun aber mehr Stimmen sammeln.

Potsdam - Im Internet haben sich inzwischen mehr als 15 000 Menschen aus aller Welt für den Wiederaufbau der Potsdamer Garnisonkirche ausgesprochen. Auf der im September vergangenen Jahres freigeschalteten Webseite hätten sich auch der Politikwissenschaftler Herfried Münkler, die Eventveranstalterin und Berliner Society-Dame Isa Gräfin von Hardenberg, der US-amerikanische Journalist und Historiker Michael S. Cullen und ZDF-Moderator Peter Hahne eingetragen, teilte die Garnisonkirchenstiftung am Mittwoch mit. Gegner des Wiederaufbaus hatten bei einem Bürgerbegehren im vergangenen Jahr innerhalb von drei Monaten mehr als 14.000 Unterschriften allein von Potsdamern gesammelt.

Platzeck: Mit der Garnisonkirche Versöhnung leben

Die Unterschriftensammlung zeige, dass „die propagandistisch motivierte Anweisung zur Sprengung unter Walter Ulbricht nicht der Geschichte letztes Wort“ sei, erklärte Brandenburgs früherer Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD), der selbst dem Kuratorium der Stiftung angehört. Die mit der geplanten neuen Garnisonkirche verbundenen Ziele „Geschichte erinnern, Verantwortung lernen und Versöhnung leben“ könnten „am besten in dem wiederaufgebauten stadtbildprägendem Gebäude praktiziert werden“, betonte Platzeck, der vor seiner Zeit als Ministerpräsident Oberbürgermeister von Potsdam war. Der neue Vorsitzende der Fördergesellschaft und frühere brandenburgische Verfassungsrichter Matthias Dombert betonte, dass jeder einzelne Unterstützer dabei helfe, „die Garnisonkirche, zunächst den Turm, wiederaufzubauen“. Bisher konnten nicht genügend Spenden für den Wiederaufbau eingeworben werden.

Zunächst soll für rund 40 Millionen Euro der Kirchturm nach historischem Vorbild wieder errichtet werden. Der Wiederaufbau der Garnisonkirche ist vor allem wegen seiner Bedeutung im Zusammenhang mit dem Tag von Potsdam am 21. März 1933 und dem symbolischen Handschlag zwischen Adolf Hitler und Reichspräsident Paul von Hindenburg umstritten.

Bürgerdialog zum Wiederaufbau liegt vorerst auf Eis

Ein von der Stadt initiierter Bürgerdialog liegt wie berichtet wegen der tiefen Gräben zwischen Gegnern und Befürwortern bis nach der Sommerpause auf Eis. Im Juli hatte sich der Verein Mitmachen als Träger der städtischen Werkstatt für Beteiligung allerdings für ein Ende des Dialogs ausgesprochen. (epd/ mit Stefan Engelbrecht und Marco Zschieck)

Yvonne Jennerjahn

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