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Garnisonkirche: Förderung wird geprüft: Der Bund ist Zünglein an der Waage

Innenstadt - Der geplante Wiederaufbau der Garnisonkirche hängt jetzt vom Bund ab: Die Bundesregierung prüfe derzeit, ob die vor drei Jahren in Aussicht gestellte Förderung von zwölf Millionen Euro auch bei einer Abspeckung des Projekts ausgezahlt werden kann. Wie berichtet will die Garnisonkirchen-Stiftung aus Kostengründen zunächst nur eine reduzierte Variante des Kirchturms bauen, ohne barocken Zierrat und ohne den prägenden Turmhelm.

Von Peer Straube

Innenstadt - Der geplante Wiederaufbau der Garnisonkirche hängt jetzt vom Bund ab: Die Bundesregierung prüfe derzeit, ob die vor drei Jahren in Aussicht gestellte Förderung von zwölf Millionen Euro auch bei einer Abspeckung des Projekts ausgezahlt werden kann. Wie berichtet will die Garnisonkirchen-Stiftung aus Kostengründen zunächst nur eine reduzierte Variante des Kirchturms bauen, ohne barocken Zierrat und ohne den prägenden Turmhelm.

Der Bund untersucht nun, ob in diesem Fall die Förderbedingungen erfüllt sein. Dabei sei auch zu prüfen, ob die geforderte Gesamtfinanzierung der Maßnahme gesichert ist und „ob in diesem Zusammenhang auch, wie von der Stiftung beabsichtigt, Darlehen in Ansatz gebracht werden können“, heißt es in einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken-Fraktion im Bundestag, die der Potsdamer Abgeordnete Norbert Müller initiiert hatte. Gemeint sind damit die von der Stiftung für den Wiederaufbau eingeworbenen Kirchenkredite. So hatte die Landessynode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz im April ein Darlehen von 3,25 Millionen Euro bewilligt, die Evangelische Kirche in Deutschland hat weitere 1,5 Millionen Euro als Kredit in Aussicht gestellt.

Doch trotz dieser Unterstützung klafft in der Finanzierung immer noch ein Millionenloch. Um überhaupt in Reichweite für einen Baustart zu kommen, hatte sich die Stiftung dafür entschieden, zunächst nur eine schmucklose Rumpfversion des Turms zu errichten. Gegenüber den Baukosten für den kompletten Kirchturm mit Barockfassade, Glockenspiel und Turmhelm in Höhe von 28,6 Millionen Euro würde man dabei zunächst 2,5 Millionen Euro sparen. Das Kalkül: Wenn mit dem Bau endlich begonnen wird, fließen auch die Spenden reichlicher, sodass das barocke Erscheinungsbild dann auch rasch vervollständigt werden kann.

Denn noch hält sich das Spendenaufkommen in überschaubaren Grenzen. Vier Millionen Euro haben Stiftung und Fördergesellschaft bislang an tatsächlichen Spenden eingenommen. Hinzu kommen weitere 2,6 Millionen Euro an Fördermitteln. Addiert man die Summen der Kirchendarlehen und die zwölf Millionen Euro vom Bund hinzu, ergibt sich eine Gesamtsumme von 23,35 Millionen Euro. Selbst für den abgespeckten Turm fehlen also immer noch 2,75 Millionen Euro. Einen kleinen Teil davon hofft die Stiftung mithilfe eines weiteren Darlehens vom Kirchenkreis Potsdam abzudecken, das Gros müsste allerdings von privaten Spendern kommen. Man sei „guten Mutes“, Großspender zu finden und die Finanzierungslücke bis zum Jahresende zu schließen, sagte Wieland Eschenburg, Kommunikationsvorstand der Garnisonkirchen-Stiftung, am Montag den PNN.

Die Zeit drängt: Die 2013 erteilte Baugenehmigung für den Kirchturm läuft im Juni 2019 ab, nach brandenburgischem Baurecht muss der Turm spätestens ein Jahr später, also im Juni 2020, fertig sein. 2017 will die Stiftung daher mit dem Bau beginnen. 

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