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Garnisonkirche: Arzt spendet 10 000 Euro für Garnisonkirche

Ein Arzt aus Niedersachsen wünschte sich zu seinem 50. Geburtstag Spenden statt Geschenke. Mehr als 10.000 Euro sind zusammengekommen. Die Spende überreichte er jetzt in Potsdam.

Von Matthias Matern

Potsdam/Celle - Die Kindheitserinnerungen an die Geschichten seiner beiden Großmütter von der Schönheit deutscher Städte vor dem Zweiten Weltkrieg haben für den Celler Kieferorthopäden Andree Schmitzius den Ausschlag gegeben: Zu seinem 50. Geburtstag hat er sich jetzt statt Geschenken von seinen Gästen Spenden gewünscht. Zusammengekommen sind 10.135 Euro. Verwendet werden sollen sie für den Wiederaufbau des Garnisonkirchenturms. Zusammen mit seinem Sohn kam er jetzt nach Potsdam, um die Spende zu überreichen.

„Schon als Kind in Kassel habe ich gespannt den Schilderungen meiner hessischen Großmütter gelauscht, welch wunderschöne Städte Kassel und Frankfurt am Main vor den verheerenden Bombenangriffen des Krieges gewesen seien und mit ihnen viele alte Alben angesehen“, so der Arzt aus Niedersachsen. Betrübt sei er noch heute, dass anders als in Münster und Freiburg in Kassel im Grunde kein Interesse vorhanden sei, der Stadt ihr historisches Gesicht zurückzugeben. „Deshalb freue ich mich, dass jetzt Potsdam den Weg geht, zur historischen Mitte zurückzufinden“, erklärte der Jubilar weiter. Nun wolle er dabei helfen, dass auch die Garnisonkirche wiedererrichtet werden könne.

Freude bei Fördergesellschaft für Wiederaufbau der Garnisonkirche

Matthias Dombert, Vorsitzender der Fördergesellschaft für den Wiederaufbau der Garnisonkirche, nahm die Spende dankbar entgegen: „Wir sind Herrn Dr. Schmitzius sehr dankbar für sein Engagement.“ Es sei erfreulich, dass die Fördergesellschaft überall in Deutschland Zuspruch und Unterstützung für den Wiederaufbau der Garnisonkirche finde. Der Turm der Garnisonkirche wurde 1945 von Bomben zerstört und dessen Ruine 1968 auf Geheiß der DDR-Oberen gesprengt. Umstritten ist der Wiederaufbau der Kirche wegen ihrer Rolle am „Tag von Potsdam“ am 21. März 1933, als sich Reichskanzler Adolf Hitler und Reichspräsident Paul von Hindenburg an den Grabstätten der beiden preußischen Könige – Friedrich Wilhelm I. und Friedrich der Große – die Hand reichten.

Unterdessen lädt die Garnisonkirchen-Gemeinde am 7. September zu einem Symposium über die aktuelle Rolle der Vereinten Nationen und die Entwicklung der Weltfriedensarchitektur ein. Fachleute aus Politik, Kirchen, Medien und Sicherheitspolitik sollen in der Nagelkreuzkapelle über die Chancen, die Vereinten Nationen und ihre Friedensmissionen diskutieren.

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