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Im Sommer 2020 demonstrierte Verdi für einen Traifvertrag bei Fridericus im Heiligen See.

© Ottmar Winter

Fridericus-Servicegesellschaft: Sorge um Besucherservice

Kassierer fürchten Jobverlust wegen Boom bei Online-Buchungen. Schlossführer sehen ihre Zukunft bedroht, weil wegen der Corona-Pandemie Audio-Guides ihre Arbeit ersetzen.

Von Carsten Holm

Potsdam - Die Tarifverhandlungen zwischen der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und der Fridericus Servicegesellschaft (FSG) stehen wie berichtet vor einem gütlichen Ende – trotzdem hat sich, wie Verdi-Sprecherin Andrea Germanus den PNN berichtete, unter den 160 Mitarbeitern im Besucherservice der Schlösser „eine gewisse Unruhe“ ausgebreitet. 

Der Grund: Kassierer fürchten „mittelfristig“ um ihre Arbeitsplätze, weil die Zahl der Online-Buchungen für den Eintritt stark gestiegen sei. Zudem sehen die Schlossführer ihre Zukunft bedroht, weil wegen der Corona-Pandemie Audio-Guides ihre Arbeit ersetzen.

Der Betriebsrat, so Germanus, habe für Montag, 13. September, Mitarbeiter aus diesen Bereichen zu einer Teilbetriebsversammlung eingeladen. Verdi kann den Einsatz von Mitarbeitern dort nicht in einem Tarifvertrag festlegen, da Fragen der betrieblichen Organisation dem sogenannten Direktionsrecht des Arbeitgebers vorbehalten sind.

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Unklar, wann wieder Führungen angeboten werden

Stiftungssprecher Frank Kallensee sagte den PNN, im Gegensatz zu 2019, als in den Schlössern und Gärten rund 30.000 Führungen stattgefunden hätten, konnten seit März 2020 wegen Corona keine Führungen mehr angeboten werden. Wann dieses Angebot wieder aufgenommen werde, hänge von der Entwicklung der Pandemie ab. Wegen Corona erfolgte der Ticketverkauf 2020 und 2021 „in der Regel online“. Die Arbeitsplätze in der FSG seien dennoch „im Branchenvergleich sehr sicher“, an den Schlosskassen würden auch in Zukunft Tickets verkauft.

Während eines Treffens von Vertretern der Servicegesellschaft, ihrer Muttergesellschaft, der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG), und Verdi am Dienstag wurden letzte Hürden des im Kern bereits im Frühjahr ausgehandelten Vertragsentwurfs genommen. Wie die PNN bereits am Montag berichteten, können die Mitarbeiter mit einer Lohnsteigerung von bald 20 Prozent rechnen.

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