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Die Freilichtbühne auf der Potsdamer Freundschaftsinsel soll eigentlich abgerissen werden.

© Andreas Klaer

Update

Freilichtbühne auf der Freundschaftsinsel: Die Bürgerstiftung setzt sich für eine Bürgerbühne ein

Die Potsdamer Bürgerstiftung will den Abriss der Freilichtbühne auf der Freundschaftsinsel verhindern und sie stattdessen um einen Kiosk und eine Fontäne erweitern.

Von Helena Davenport

Innenstadt - Vergangene Woche kam die Nachricht: Die Freilichtbühne auf der Freundschaftsinsel soll abgerissen werden. Nun meldet sich die Potsdamer Bürgerstiftung zu Wort: Sie hänge nicht an der vorhandenen Architektur als solcher, aber an ihrem Stiftungszweck aus dem Jahr 1973: Als ein Ort der nicht-kommerziellen, kulturellen Veranstaltungen
und des sozialen Miteinanders.

In Potsdam gebe es immer weniger öffentliche Freiräume für soziale Begegnungen und nichtkommerzielle Veranstaltungen, so die Stiftung: "Die Freundschaftsinsel ist das Herzstück der Stadt und verbindet die links und rechts der Havel liegenden Stadtteile und die neue Mitte." Auf der Insel würden sowohl alte als auch neue Potsdamer und Touristen zusammenkommen.

Gespräch mit der Stadt

Deswegen hat die Bürgerstiftung Potsdam nun das Gespräch mit der Stadtverwaltung gesucht - um sich in den Planungsprozess einzubringen. Mit dem Grünflächenamt habe sie bereits gesprochen. „Wir möchten die Tradition der Freilichtbühne, in welcher Form auch immer, als Ort des gemeinsamen öffentlichen Erlebens aufrechterhalten, und diese Vision in die Planung auf der Insel einbringen“, erklärt Marie-Luise Glahr, die Vorsitzende der Bürgerstiftung Potsdam.

Mit Kiosk und Wasserfontäne

Eine denkmalgerechte, aber auch lebenswerte Lösung müsse her. Die Bühne solle allen - Schülern etwa, Chören, Big Bands - die Möglichkeit bieten, Konzerte, Lesungen oder Debatten zu präsentieren, als Ort der gesellschaftlichen Teilnahme, der auf Spendenbasis funktioniert.

Hierbei schwebt der Stiftung auch eine kostenlose Wasserfontäne und ein kleiner Kiosk vor, der nachhaltig funktionieren und keinen Müll produzieren soll.

Die Stadt will reden

Stadtsprecherin Christine Homann stellte allerdings auf PNN-Anfrage klar: „Die Bühne soll in jedem Fall abgerissen werden, da sie stark sanierungsbedürftig ist und die jetzige Form auch künftigen Nutzungen entgegensteht.“ In welcher Form der öffentlich bespielbare Raum erhalten werden könne, sei noch offen. „Wir beginnen alsbald mit dem Planungsprozess, in den alle Beteiligten eingebunden sein werden. Wichtig bleibt ein langfristig tragfähiges Konzept, dass es nun gemeinsam herauszuarbeiten gilt.“ Die Bühne mit rund 500 Sitzplätzen gilt auch wegen einer unzureichenden Technikanbindung und umliegender Wohnbebauung nicht mehr als besonders funktional. Zuletzt war sie bis 2012 zumindest noch regelmäßig für Sommerkino-Abende genutzt worden. Eine Pächter-Suche durch die Stadt blieb danach erfolglos.

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