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In Potsdam gibt es eine große Bandbreite an Liefermöglichkeiten.

© dpa Themendienst

Firmen und Ehrenamtler bieten Hilfe an: Einkaufsdienste in Potsdam sind ausgelastet

Auch in Quarantäne kommen Potsdamer leicht an Lebensmittel - das ist kleinen Unternehmen, aber auch Lieferdiensten der großen Supermärkte zu verdanken. Der Zuspruch ist groß.

Potsdam - Wie einkaufen, wenn man das Haus nicht verlassen kann oder will? Mehr als 600 Potsdamer befinden sich aktuell in häuslicher Quarantäne, Vertreter von Risikogruppen meiden derzeit auch oft den Besuch von Supermärkten. Doch wie kommen jene Potsdamer an Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs?

Eine Möglichkeit ist der Potsdamer Einkaufsservice: Das Ein-Mann-Unternehmen des Geschäftsführers Sebastian Karg hat derzeit bis rund 150 Kunden, 60 bis 70 davon beliefert Karg wöchentlich. „Im ersten Lockdown hatte ich die Anfragen fast nicht mehr bewältigen können, im Sommer gingen die Zahlen dann wieder herunter“, sagt Karg. 

Haus-Lieferung ab fünf Euro

Seit Ende des Jahres ist die Nachfrage in Potsdam jedoch wieder gestiegen, rund ein dutzend neuer Kunden ist seit dem Herbst dazugekommen. 80 Prozent seiner Kunden seien ältere Potsdamer, die den beschwerlichen Weg zur nächsten Kaufhalle nicht mehr machen wollen, aber auch einige Familien oder Firmen seien dabei, sagt Karg. 

Ab fünf Euro bietet er die Haus-Lieferung an, ab 7,50 Euro den Einkaufsservice. Einen weiteren Anstieg der Kundenzahlen könne er allerdings kaum bewältigen, seine Arbeitswoche sei voll, so Karg.

Heute bestellen, morgen liefern lassen

Auch Supermärkte selbst bieten Lieferdienste an, zum Beispiel Bringmeister von Edeka: „Es gibt weder in Potsdam noch Berlin oder München, den Liefergebieten von Bringmeister, Einschränkungen bei Verfügbarkeiten. Babelsberger können zum Beispiel heute bestellen und sich Ihre Bestellung morgen ab sechs Uhr liefern lassen“, sagt Nina Marie Wehmeier. Aufgrund der erhöhten Nachfrage seit der Pandemie baut Edeka seine Kapazitäten stetig aus, so Wehmeier, Störungen in Betriebsabläufen gebe es nicht. 

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Etwas anders sieht es bei Rewe aus: „Die Kunden-Nachfrage bewegt sich beim Lieferservice auf unverändert hohem Niveau“, sagt Rewe-Sprecher Thomas Bonrath. Diese hohe Nachfrage führe zu Wartezeiten von ein bis zwei Wochen, abhängig vom jeweiligen Liefergebiet, seien aber kein Regelfall, so der Sprecher.

Die Lieferung von warmen Mahlzeiten listet die Internet-Plattform www.potsdamliefert.de auf. Dort inserieren lokale Restaurants und Cateringdienste, die ihr Essen an die Haustür bringen. 16 Restaurants sind derzeit aktiv, sagt Geschäftsführer Marian Menzel, der die Plattform im März 2020 ins Leben gerufen hatte: „Seit dem neuen Lockdown sind die Bestellungen um etwa 40 Prozent nach oben gegangen, täglich rund 250.“

„Briefkastennetzwerk“ reaktiviert

Neben diesen kommerziellen Angeboten gibt es in Potsdam auch Nachbarschaftsinitiativen und Angebote sozialer Träger: Die Arbeiterwohlfahrt Potsdam (Awo) zum Beispiel hatte bereits im ersten Lockdown Aushänge mit Kontaktadressen in ihren Begegnungsstätten angebracht. „Wer eine Einkaufshilfe oder auch Begleitung zum Arzt brauchte, kann einen Zettel mit eigenen Kontaktdaten in den Briefkasten werfen oder über Telefonnummer Hilfe anfordern“, sagt Awo-Sprecherin Nicola Klusemann. 

Dieses „Briefkastennetzwerk“ sei im November 2020 wieder aktiviert worden. Auch der SPD-Ortsverein Potsdam Mitte-Nord bietet seit dem Frühjahr eine Einkaufshilfe für Quarantäne-Betroffene und ältere Menschen an, vor allem in der Innenstadt und im Potsdamer Norden. Zu erreichen ist das Angebot unter der 0162 885 17 32.

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