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Fehlende Kitaplätze in Potsdam: 20 Eltern fordern Ausgleich für Verdienstausfall

26 Kinder in Potsdam haben keinen Kitaplatz erhalten. 20 betroffene Eltern fordern ihren Lohn nun von der Stadt ein.

Potsdam - Eltern von 26 Kindern hatten bis zum Stichtag 1. Oktober keinen Betreuungsplatz für ihre Kinder in einer Potsdamer Kita gefunden, obwohl sie einen benötigen. Das teilte Stadtsprecher Jan Brunzlow auf PNN-Anfrage mit. Betroffen sind demnach 18 Kinder unter drei Jahren und acht Kinder ab drei Jahren bis Schuleintritt. 20 Eltern haben nach Angaben von Brunzlow einen Antrag auf Verdienstausfall bei der Stadt gestellt. Das bedeutet, dass diese nicht arbeiten können, weil sie keinen Betreuungsplatz für ihr Kind gefunden haben und den dadurch entfallenden Lohn von der Stadt einfordern.

Dieses Vorgehen ist seit der Einführung des bundesweiten Rechtsanspruchs auf einen Kitaplatz ab dem ersten Geburtstag des Kindes im Jahr 2013 möglich und wurde durch ein Urteil des Bundesgerichtshofs im Jahr 2016 gestärkt. Die 20 Anträge wurden nach Angaben der Pressestelle zusammen mit einer Stellungnahme der Stadt weitergemeldet. „Der Kommunale Schadensausgleich prüft im Anschluss, ob die Anträge abgelehnt oder bestätigt werden“, erklärte Brunzlow.

Zu wenig Kitaplätze in Potsdam

Die knappen Kitaplätze in der wachsenden Stadt Potsdam sind seit Jahren ein Thema und die Infrastruktur wurde in diesem Bereich bereits massiv ausgebaut – doch der Bedarf wächst mit dem Zuzug junger Familien ebenfalls weiter.

Erst am 1. Oktober ist am Jungfernsee eine neue Kita eröffnet worden, mehrere Einrichtungen sind derzeit im Bau (PNN berichteten). Allein 2019 sollen nach Planungen der Stadt im Rahmen der Kitabedarfsplanung neun Einrichtungen mit insgesamt 936 Kita- und Kindergartenplätzen fertiggestellt werden. Bis 2022 sollen noch mehr als 2000 weitere Plätze folgen. Insbesondere ist eine Erweiterung des Angebots im Potsdamer Norden geplant, es soll weitere Kinderbetreuungseinrichtungen im Bornstedter Feld, in Fahrland, Groß Glienicke und ab 2021 auch in Krampnitz geben. Auch im Hortbereich sollen die Kapazitäten bis 2022 um rund 1900 Plätze gesteigert werden.

Derzeit werden im gesamten Stadtgebiet rund 17 000 Kinder in 121 Einrichtungen betreut, dazu zählen auch rund 7500 Grundschulkinder im Hort. Zusätzlich zu Angeboten von freien Trägern sind auch knapp 100 Tagesmütter und -väter in der Stadt tätig.

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