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Landeshauptstadt: Ein Café für die Gartenstadt Drewitz

In einem Workshop der Fachhochschule Potsdam sind mehrere Vorschläge für das neue Café entstanden, das in der künftigen Gartenstadt zum Verweilen einladen soll. Favorit ist das „Treppenhaus“

Sie haben Namen wie „Treppenhaus“, „Viel-Falt-Café“ oder einfach nur „Café im Park“": Die Architektenentwürfe für das Café in der künftigen Gartenstadt Drewitz liegen seit geraumer Zeit vor. Wann eine Entscheidung für ein Modell fällt, ist noch unklar. Fest steht hingegen schon der Standort: Mitten in dem derzeit entstehenden Grün soll es zum Verweilen einladen.

Im Zuge der Umwandlung von Potsdams jüngstem DDR-Plattenbaugebiet in eine Gartenstadt soll die Konrad-Wolf-Allee in einen breiten Grünstreifen mit Bäumen verwandelt werden (siehe Kasten). Die Straße wird nach der Umgestaltung einen der beiden Arme eines aus zwei Grünzügen bestehenden Kreuzes bilden. Die Planungen sehen vor, dass sich der Schnittpunkt dieser zwei grünen Achsen auf der jetzigen Konrad-Wolf-Allee in Höhe des Guido-Seeber-Weges und des Hertha-Thiele-Weges befinden wird. Dort im Mittelpunkt dieses grünen Kreuzes soll ein Wasserbecken errichtet werden, daneben das Café, dessen architektonische Gestaltung nun entschieden werden muss. Laut Sebastian Scholze, Sprecher der Pro Potsdam, verhandelt die Pro Potsdam mit der Landeshauptstadt darüber, ob das kommunale Immobilienunternehmen KIS Bauherr des neuen Cafés werden soll. Geld für den Neubau sei jedenfalls bereits im Wirtschaftsplan der Pro Potsdam vorgesehen, sagt Scholze. Man rechne mit einer Investitionssumme von mindestens 350 000 Euro.

Die Drewitzer Bürgervertretung, die die Umgesaltung des Wohngebietes seit einigen Jahren begleitet, hat bereits ihren Favoriten unter den sieben eingereichten Entwürfen ausgemacht. Das Gremium wünscht sich „Das Treppenhaus“, ein Entwurf der Architektin Paola Pfenninger, den sie gemeinsam mit vier Studenten erarbeitet hat.

Ebenso wie die anderen eingereichten Arbeiten ist ihr Entwurf bei einem Workshop der Fachhochschule Potsdam im November vergangenen Jahres entstanden, an dem sich Architekten gemeinsam mit Studenten Gedanken über die Gestalt des Cafés gemacht haben. Das Café solle sich durch Stadtteilnähe auszeichnen und einen Beitrag zur Identitätsstiftung leisten. Der Entwurf von Pfenninger und ihrem Team ist wohl der radikalste unter den eingereichten Arbeiten, verlässt er doch als einziger die klassische Form eines durch Wände und Dach nach außen klar abgegrenzten Gebäudes. Kernstück dieses Entwurfs ist eine breite Treppe, auf deren Stufen man zwar laufen kann, die zugleich aber auch zum Sitzen einladen sollen. Darüber setzt Pfenninger so etwas wie ein großes Glashaus, das auf dem Dach und teilweise auch an den Wänden von einer imposanten Außenhaut überdeckt wird. Im Innern des wie ein Monument wirkenden Treppenblocks bringt die Architektin die Wirtschaftsräume unter. 24 Stunden am Tag öffentlich zugänglich sollen alle Bereiche des "Treppenhauses" sein, die nicht von dem Glashaus umschlossen sind. Sollte der Entwurf verwirklicht werden, könnten die Drewitzer also immer auf Teilen des Bauwerks lustwandeln – auch wenn das Café geschlossen hat.

Die Arbeit von Pfenninger und ihrem studentischen Team ist einer von drei Entwürfen, deren verfeinernde Ausarbeitung die Pro Potsdam mittlerweile in Auftrag gegeben hat, wie Projektkoordinator Carsten Hagenau den PNN erläuterte. Da die Teams für ihre Arbeiten nur einziges Wochenende Zeit hatten, bedürfen die eingereichten Entwürfe nämlich einer vertiefenden Nacharbeit, um tatsächlich umgesetzt werden zu können. Spannend dürfte an Pfenningers "Treppenhaus" sein, wie sie die Beleuchtungssituation der in dem Treppenunterbau gelegenen Wirtschaftsräume lösen wird, und ob sich in dem Gebäude ein angenehmes Raumklima herstellen lässt.

Ebenfalls in die engere Auswahl gekommen ist laut Hagenau der Entwurf der Architekten Anne-Katrin Menke und Richard Sharam samt Team. Im Workshop hatte sie einen unregelmäßigen Baukörper vorgeschlagen, dessen Wände und Dach komplett mit Holz belegt sind. Der dritte Entwurf, der es nach Angaben von Hagenau in den Favoritenkreis geschafft hat, ist eine Arbeit des Teams um den Architekten Kilian Enders. Besonders imposant an seinem Gebäude, das er "Viel-Falt-Café“ nennt, sind die tatsächlich vielfältig faltbaren Außenjalousien aus Lochmetall.

Doch ob am Ende wirklich einer der Entwürfe aus dem Favoritenkreis gebaut wird, ist nicht ganz sicher, aber wohl recht wahrscheinlich. Laut Scholze besteht aber keine Verpflichtung, für den Bau auf einen der Entwürfe aus dem Workshop zurückzugreifen.

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