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St. Josefs-Krankenhaus Potsdam.

© Andreas Klaer

Die Lage am Sonntag in Potsdam: Erneut stirbt ein Mensch mit Covid19 in Potsdam

Mit dem Tod einer 94-Jährigen im St. Josefs Krankenhaus steigt die Zahl der Opfer mit Covid19 in der Stadt auf 39.

Potsdam - Dem Untersuchungsbericht des Robert-Koch-Instituts (RKI) zufolge ist der Coronavirus-Ausbruch im Klinikum „Ernst von Bergmann“ noch lange nicht unter Kontrolle. Der Bericht liegt den PNN vor. Die Missstände sind demnach massiver als bisher bekannt. Das RKI schlägt vor, das Bergmann zum zentralen Corona-Krankenhaus zu machen. Die Stadt äußerte sich bislang nicht dazu.

Weitere Covid19-Patientin im Josefs verstorben

Unterdessen ist eine 94-jährige Potsdamerin, die an Covid-19 erkrankt war, im Alexianer St. Josefs Krankenhaus verstorben. Damit ist die Zahl der in der Stadt nach einer Infektion mit dem Virus gestorbenen Menschen auf 39 gestiegen. 25 davon kamen aus Potsdam.

Insgesamt haben sich seit Februar 446 Potsdamer mit dem SARS-CoV-2-Virus infiziert. 55 von ihnen gelten inzwischen als genesen. 124 Infizierte werden aktuell in Potsdamer Kliniken behandelt. 83 von ihnen sind im Klinikum "Ernst von Bergmann", davon 66 auf der Covid-Normalstation und 17 auf der Intensivstation. Alle Intensivpatienten müssen beatmet werden. Im Alexianer St. Josefs Krankenhaus gibt es 41 infizierte Patienten, davon 38 auf der Covid-Normalstation, drei Patienten sind auf der Intensivstation, von denen einer beatmet werden muss.

Einsamer Spitzenplatz bei Infizierten pro Einwohner

Potsdam nimmt im Vergleich der Infizierten auf die Bevölkerung einen einsamen Spitzenplatz ein: Auf 100.000 Einwohner kommen in Brandenburgs Landeshauptstadt 222 Infizierte (Stand 12. April, 0 Uhr). In Berlin sind es 122, in Cottbus – wo Brandenburgs größtes Krankenhaus arbeitet – sind es 35 Infizierte auf 100.000 Einwohner.

Die Polizei löste am Sonntagmittag eine Menschenkette entlang der Brandenburger Straße auf, deren Teilnehmer den Sicherheitskräften zufolge für die „sofortige Evakuierung der Menschen aus griechischen Lagern“ demonstrierten. Das Verwaltungsgericht Potsdam hatte zuvor solche Versammlungen mit Hinweis auf die Corona-Eindämmungsverordnung untersagt. Von einigen Teilnehmern, die nicht weichen wollten, seien die Personalien festgestellt worden, hieß es. Nun werde geprüft, ob gegen sie Anzeige wegen Ordnungswidrigkeiten erstattet wird.

Ansonsten bescheinigte die Brandenburger Polizei den Menschen im Bundesland einen entspannten Umgang mit der Situation und den geltenden Beschränkungen. Es habe "eine sehr gelöste Osterstimmung“ geherrscht, erklärte Torsten Herbst, Sprecher des Brandenburger Polizeipräsidiums. Die Beamten seien am Samstag dennoch zu 215 Corona-Einsätzen landesweit gerufen worden, sagte er. Zehn Strafanzeigen wurden nach seinen Angaben erstattet, 48 Ordnungswidrigkeiten erfasst und 273 Platzverweise ausgesprochen. (mit dpa)

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