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Landeshauptstadt: Den Gravitationswellen lauschen

5. Potsdamer Tag der Wissenschaften am 13. Mai in Golm mit 40 Teilnehmern und mehr als 200 Angeboten

Intelligenter Kunststoff, der durch Wärme seine Farbe verändert, oder kaputtes Geschirr, das sich wie durch Zauberhand in der Mikrowelle selbst repariert – was dahinter steckt, können Besucher des fünften Tags der Wissenschaften in Potsdam am Samstag, dem 13. Mai, erfahren. Unter dem Motto „Forschen. Entdecken. Mitmachen.“ öffnet der Wissenschaftspark Golm seine Pforten. Gastgeber sind die ansässigen Fraunhofer- und Max-Planck-Institute, die Universität Potsdam sowie das Landeshauptarchiv. Der Wissenschaftstag soll die Wissenschaftslandschaft in den Fokus der Öffentlichkeit rücken und zwischen Forschung, Wissenschaft und Unternehmen vermitteln, wie die Veranstalter vom Verein ProWissen am Dienstag erklärten. Im vergangenen Jahr zog es bis zu 12 000 Besucher an die Babelsberger Filmuniversität „Konrad Wolf“. Diesmal präsentieren sich 40 Einrichtungen mit mehr als 200 Programmpunkten im Wissenschaftspark. Die PNN geben einen Überblick über die zahlreichen Veranstaltungen.

FAHREN MIT LICHTGESCHWINDIGKEIT

Die naturwissenschaftlichen Institute und Einrichtungen haben sich für den Wissenschaftstag viele informative Mitmachaktionen ausgedacht. So lädt das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik die Besucher ein, Einsteins Welt zu entdecken. Neben dem Lauschen von Gravitationswellen können die Besucher auch auf dem sogenannte Einstein-Fahrrad eine interaktive, dreidimensionale Fahrt unternehmen, auf der man erleben kann, wie die Welt aussieht, wenn man sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegt.

Dass Plastik nicht langweilig sein muss, beweist das Fraunhofer-Institut für angewandte Polymerforschung (IAP). Experimente mit Kunststoffen, die ihre Farbe ändern und Spielzeug, das sich auflösen kann, sollen die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten der Polymerforschung anschaulich machen. Auch Handcremes und Einkaufschips können die Besucher selber herstellen.

Wer schon immer wissen wollte, wie Zellen in der Forschung und Medizin genutzt werden, kann sich beim Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie (IZI) informieren und Wissenswertes über Stammzellen und Zelltherapie erfahren.

EIN HAUCH VON GESCHICHTE

Die Einrichtungen aus Kultur, Geschichte und Philosophie beschäftigen sich in diesem Jahr mit historischen Persönlichkeiten und alten Schriftstücken. Die Theatergruppe „Grex Potsdamiensis“ erzählt in dem Stück „RetrOvid“ anlässlich des 2000. Todesjahres vom Leben des antiken Autors Ovid.

Das Brandenburgische Landeshauptarchiv hilft bei der Entschlüsselung alter handschriftlicher Briefe und Dokumente und lädt die Besucher auf Erkundungstour durch seine Magazine und Datenbanken ein. Außerdem erklären Restauratoren, wie Schäden am Papier behoben werden können. Im Jahr 2019 jährt sich der 200. Geburtstag von Theodor Fontane. Die Mitarbeiter des Theodor-Fontane-Archivs erklären, wie man zu Lebzeiten des Dichters feierte und präsentieren lyrische Geburtstagsgrüße, Tortenlieder und historische Menükarten.

Berühmte Schriftsteller wie Kafka, Goethe und andere Persönlichkeiten zog es zum Ausspannen in den vergangenen Epochen immer wieder in die westböhmischen Bäder Karlsbad, Marienbad und Franzensbad. Das Kulturforum östliches Europa informiert die Besucher über die Geschichte und die Besonderheiten dieser Städte.

KOMPOSTIERBARES GESCHIRR

Neben den wisenschaftlichen Instituten sind auch Firmen und Einrichtungen aus Wirtschaft und Politik vor Ort. So lädt beispielsweise das brandenburgische Wirtschaftsministerium zu einer Segway-Entdeckungstour ein. Im Rahmen der europaweiten Aktion „Europa in meiner Region“ werden von der EU geförderte Wissenschaftsprojekte besucht.

Im Forschercamp stellt die Wirtschaftsförderung Land Brandenburg GmbH einige Unternehmen des Landes vor und informiert über innovative Forschungs- und Wirtschaftszweige. Wie etwa das Kunststoff- und Gummiverarbeitungsunternehmen Motzener. Die Firma hat Geschirr aus Kunststoff entwickelt, das sich, wenn es einmal kaputt oder zerschmolzen sein sollte, in der Mikrowelle wieder in seine ursprüngliche Form zurückverwandelt.

Der Potsdamer Tag der Wissenschaften ist kostenlos und beginnt am 13. Mai um 13 Uhr. Das komplette Programm finden Sie unter www.ptdw.de

Sarah Stoffers

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