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Künstler Mikos Meininger mit Interessierten Besuchern im Kunsthaus sans titre.

© Manfred Thomas

Dem Künstler über die Schulter schauen: So entsteht das Demokratiedenkmal für den Luisenplatz

Am 4. November soll das Demokratiedenkmal auf dem Potsdamer Luisenplatz eingeweiht werden. In einer Werkstatt-Ausstellung kann man sich darüber informieren, welche Fortschritte die Arbeiten machen. 

Potsdam - Die Schuhabdrücke liegen auf Zeitungspapier, darunter aufgefaltete Pappkartons. Gepresst wurden sie in eine Unterlage aus teigartigem Pappmaché. Die Abdrücke sind Teil des Demokratiedenkmals, das an die größte Bürgerrechtsdemonstration Potsdams zu Wendezeiten am 4. November 1989 erinnern soll.

Im Kunsthaus sans titre in der Französischen Straße 18 können sich Bürger und Bürgerinnen nun in einer Werkstatt-Ausstellung darüber informieren, wie Künstler Mikos Meininger den Siegerentwurf für das Denkmal umsetzt. Die Ausstellung läuft bis zum 12. Juli - zwischen Mittwoch und Sonntag von 14 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist kostenfrei.

Der Entwurf für das Demokratiedenkmal wurde Ende März der Öffentlichkeit präsentiert. Bestehen soll es aus in den Boden eingelassenen Stahlplatten, die das Datum 4.11.1989 zeigen sollen. Die damaligen Forderungen und Losungen zieren die meterlangen Platten. Dank einer Beschichtung mit phosphoreszierendem Kunststoff leuchten die Schriftzüge im Dunkeln. Die Schuhabdrücke werden in die Oberfläche geätzt. In der Galerie des Kunsthauses sind neben den Entwürfen des Denkmals auch Fotos und Videos aus dem Herbst 1989 zu sehen.

So soll das "Denkmal für die Potsdamer Demokratiebewegung, 4.11.1989" aussehen.
So soll das "Denkmal für die Potsdamer Demokratiebewegung, 4.11.1989" aussehen.

© Sebastian Gabsch

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Zeitzeugen können ihre Erinnerungen teilen

Zehntausende Menschen waren am 4. November 1989 kurz vor dem Mauerfall auf den damals noch Platz der Nationen genannten Luisenplatz geströmt, um für freie Wahlen, Presse- und Versammlungsfreiheit und gegen die Einstufung der Oppositionsgruppe Neues Forum als verfassungsfeindlich zu protestieren. 

Teilnehmer und Teilnehmerinnen der damaligen Demonstration sind dazu aufgerufen, ihre Erinnerungen an die damaligen Ereignisse aufzuschreiben und dem Kunsthaus zu übermitteln. 

Die Schuhabdrücke wurden in eine Unterlage aus teigartigem Pappmaché gedrückt.
Die Schuhabdrücke wurden in eine Unterlage aus teigartigem Pappmaché gedrückt.

© Manfred Thomas

Meininger, der sein Atelier im sans titre hat, arbeitet unter anderem mit dem Potsdamer Architekten Frédéric Urban und der Grafikdesignerin Tuulia Faber an der Erschaffung des Denkmals. 120.000 Euro sind dafür eingeplant. Das Denkmal soll am 4. November 2020 eingeweiht werden.

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