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Am 3. Juni gibt es die allerletzte Möglichkeit, die alte Schwimmhalle am Brauhausberg von innen zu sehen.

© S. Gabsch

Das Bad am Brauhausberg in Potsdam: Zahlen, Daten, Fakten zur alten Schwimmhalle

Generationen von Potsdamern lernten in der alten Schwimmhalle am Brauhausberg schwimmen. Nach 45 Jahren ist sie für Badegäste nun geschlossen. Wir blicken zurück.

Von Peer Straube

Potsdam - Die Schwimmhalle am Brauhausberg ist eine von insgesamt vier Hallen baugleichen Typs in der DDR, die allesamt zwischen 1968 und 1972 errichtet wurden. Der Prototyp in Dresden steht seit 2008 unter Denkmalschutz. Die Potsdamer Halle ist die einzige, die abgerissen wird, die anderen wurden in den vergangenen Jahren bereits zum Teil saniert. Als Prestigeprojekt wurde die Brauhausberg-Halle am 7. Oktober 1971 eingeweiht, dem 22. DDR-Geburtstag.

Schulschwimmen, Breitensport und sportliche Wettkämpfe

Generationen von Potsdamern lernten hier schwimmen. Neben Schulschwimmen und Breitensport standen im jährlichen Veranstaltungskalender auch zahlreiche Kreis-, Bezirks- und DDR-Meisterschaften, Kinder- und Jugendspartakiaden und Sportfeste. DDR-Schwimmlegende Roland Matthes, der bei den Olympischen Spielen 1968 und 1972 vier Goldmedaillen gewann, bereitete sich hier auf die Spiele in München vor, 1979 stellte die sowjetische Brustschwimmerin Lina Kaciuyte in der Brauhausberg-Halle gar einen Weltrekord auf.

Schwimmprominenz gab es auch nach der Wende: Bei den 105. Meisterschaften im Sportschwimmen im Juni 1993 kämpften unter anderem Franziska van Almsick, Daniela Hunger und der Potsdamer Jörg Hoffmann um die Medaillen. Ihr besucherstärkstes Jahr erlebte die Brauhausberg-Halle 1983 – damals kamen 506 000 Badegäste. Wie viele es insgesamt seit der Eröffnung waren, wissen auch die Stadtwerke nicht, die Statistik reicht lediglich bis 2005 zurück. Von diesem Zeitpunkt bis März 2017 kamen 2 258 299 Besucher zum Baden und Schwimmen.

Noch ist unklar, wann die alte Schwimmhalle abgerissen wird

Am Sonntag, den 21. Mai, war die Halle zum letzten Mal für Badegäste geöffnet. Die vielleicht letzte Chance zum Besuch gibt es am 3. Juni, wenn Potsdams OSC-Wasserballer gegen den ASC Duisburg spielen. Wann die Abrissbagger anrücken, stehe noch nicht fest, sagte Stadtwerkesprecher Stefan Klotz auf Anfrage. Lange dürfte es aber wohl nicht mehr dauern: Die Betriebsgenehmigung endet am 30. Juni. Wie teuer der Abriss wird, lassen die Stadtwerke gerade prüfen.

Die Grundstücke, darunter auch das des „Minsk“, sollen mit Wohnungen bebaut werden. Die Vermarktung werde vorbereitet und in diesem Jahr durchgeführt, sagte Klotz. Wenn alles klappt, soll zum Jahresende der Zuschlag erteilt werden. Womöglich zahlen die Stadtwerke die Abrisse auch gar nicht selbst: Ein Verkauf könne auch bedeuten, dass der Käufer dafür zuständig sei, sagte Klotz.

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Karl-Heinz Birkholz hat als Architekt den Bau der Potsdamer Schwimmhalle am Brauhausberg verantwortet. Dabei gab es einige Überraschungen.

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