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Corona-Lage in Potsdam: Corona-Lockdown für Potsdam – und deutlich mehr Fälle

Das öffentliche Leben wird ab Montag auch in Potsdam eingeschränkt. Am Wochenende wurden darüber hinaus neue Infektionen in Schulen und einem Pflegeheim bekannt.

Potsdam - Restaurants, Museen, Schwimmbäder: Alles bleibt geschlossen. Ab dem heutigen Montag werden zur Eindämmung der Corona-Pandemie auch in Potsdam wichtige Teile des öffentlichen Lebens heruntergefahren. Das sieht die am frühen Freitagabend bekannt gemachte Umgangsverordnung des Landes vor.

Garten- und Parkanlagen bleiben in Potsdam geöffnet

Davon betroffen sind gerade die Touristenmagnete in der Landeshauptstadt – wie das Museum Barberini. „Gebuchte Online-Tickets für November werden in den kommenden Wochen automatisch erstattet“, teilte das Museum mit. Ab 7. November sollte dort eine Sonderschau zum russischen Impressionismus stattfinden. Auch die Museumsschlösser der Schlösserstiftung werden im November geschlossen. Das teilte die Stiftung mit. Alle Park- und Gartenanlagen der Welterbehüter wie der Neue Garten oder Sanssouci einschließlich der Pfaueninsel bleiben aber geöffnet. „Besucher sind verpflichtet, sich an die geltenden Umgangs-, Abstands- und Hygieneregeln zu halten", so die Stiftung. Hingegen muss  die Tropenwelt Biosphäre schließen, ebenso Kinos wie das UCI oder das Thalia oder das Bad blu. Zudem wird der Betrieb von Indoorspielplätzen wie dem Dinodschungel am Kiewitt untersagt. Diverse Potsdamer berichteten den PNN, in vielen von Schließung betroffenen Einrichtungen habe es am Wochenende noch einmal überdurchschnittlich viele Besucher gegeben, gerade auch in Restaurants oder Kinos.

Die Geschäfte bleiben hingegen offen – allerdings müssen Händler den Zutritt so begrenzen, dass pro Kunde rund zehn Quadratmeter Verkaufsfläche zur Verfügung stehen. Daher ist vereinzelt mit Warteschlagen zu rechnen, wie das schon im ersten Lockdown zum Beispiel an Baumärkten zu beobachten war. Ebenso offen bleiben etwa die Bibliotheken.

Unklarheiten gibt es noch bei Jugendklubs. So hatte die Staatskanzlei am Freitag mitgeteilt: „Angebote der Jugendarbeit für Personen ab dem vollendeten 14. Lebensjahr sind untersagt.“ Das bedeutet jedoch laut Jugenddezernentin Noosha Aubel (parteilos) nicht, dass Jugendklubs generell geschlossen werden müssen – diese dürften dann eben nur noch für Kinder unter 14 Jahren öffnen. Hier wolle sich das Bildungsministerium noch Anfang der Woche positionieren, sagte Aubel auf PNN-Nachfrage.

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Mit den weitreichenden Kontaktbeschränkungen scheint auch das Schicksal des Weihnachtsmarkts in diesem Jahr besiegelt. Somit seien auch der ab 23. November geplante „Blaue Lichterglanz“ in der Innenstadt oder der vom 27. bis 29. November vorgesehene Böhmische Weihnachtsmarkt in Babelsberg „untersagt“, teilte der Veranstalter Coex via Facebook mit: Man hoffe aber, dass zumindest ab Dezember etwas stattfinden könne.

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Allerdings geht der Anstieg der Infiziertenzahlen weiter. Allein seit vergangenem Donnerstag hat die Stadt 64 neue Fälle gemeldet. In Potsdam sind damit innerhalb der vergangenen Woche 132 neue Corona-Infektionen registriert worden. Das waren laut den Zahlen der Stadtverwaltung 43 Fälle mehr als in der Woche zuvor und mehr als doppelt so viele wie in der Zeit vom 11. bis zum 18. Oktober mit damals rund 60 Neu-Infektionen in einer Woche. Damit bleibt Potsdam auch Corona-Risikogebiet – mit einem aktuellen Sieben-Tage-Inzidenzwert von 73,2.

Corona-Fälle an vier Schulen und einer Pflegeeinrichtung

Zudem meldete die Stadt am Sonntagnachmittag einzelne Fälle aus Schulen – an der Eisenhart-Grundschule, dem Schulzentrum Am Stern, der Lenné-Gesamtschule und am Humboldt-Gymnasium. Damit müssen dutzende Schüler ab dem heutigen Montag als potentielle Kontaktpersonen zu Hause bleiben, allein Am Stern geht es um 60 Mitschüler aus der neunten Klasse. Ferner musste auch eine Kita-Gruppe geschlossen werden, so das Rathaus weiter. Ferner sind wieder Pflegeheime betroffen. Nach der Erkrankung einer Bewohnerin einer Pflegeeinrichtung im Bornstedter Feld geht das Gesundheitsamt nun fünf weiteren mögliche Infektionen in der Bewohner- und Mitarbeiterschaft nach, so das Rathaus. Daher sollen nun 120 Bewohner und 80 Mitarbeiter am heutigen Montag mit Schnelltests untersucht werden.

Damit steigt die Zahl der Menschen in Quarantäne deutlich. Am Sonntagvormittag meldete die Stadt noch mehr als 356 potentielle Kontaktpersonen in häuslicher Quarantäne. Eine Stadtsprecherin teilte auf PNN-Anfrage teilte mit, derzeit stünden im Gesundheitsamt knapp 30 Angestellte für die Verfolgung von Corona- Infektionsketten zur Verfügung, unterstützt von 25 Bundeswehr-Mitarbeitern.

Auch im Bergmann-Klinikum steigt die Zahl der schwereren Fälle. Dort werden aktuell 19 Corona-Patienten auf der Normal- und vier Personen auf der Intensivstation behandelt. Vor einer Woche gab es dort noch keine Intensivpatienten.

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