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Potsdamer CSD: Mike Schubert (l.) hisste gemeinsam mit Kristy Augustin (CDU), Volkmar Schöneburg (Die Linke) und Marie-Luise Halem (B90/Die Grünen) die Flagge.

© Sarah Stoffers

Christopher Street Day in Potsdam: Stadt für alle

In Potsdam findet am Wochenende der Christopher Street Day statt. Die passende Fahne hängt bereits.

Potsdam - Sie gilt als Zeichen der Toleranz und Akzeptanz, der Vielfalt von Lebensformen, der Hoffnung und der Sehnsucht. Seit Donnerstag hängt die Regenbogenflagge, das Symbol der Lesben- und Schwulenbewegung, wieder vor dem Rathaus der Stadt Potsdam. Zur Eröffnung des Christopher Street Days (CSD) hissten der Beigeordnete für Soziales, Jugend, Gesundheit und Ordnung Mike Schubert (SPD) mit Abgeordneten des brandenburgischen Landtages und Mitglieder schwullesbischer Vereine wie gaybrandenburg und Katte e.V. die Flagge vor dem Stadthaus.

CSD habe nicht an Bedeutung verloren

Für Jirka Witschak von Katte e.V., der die Aktion und den CSD mitorganisierte, hat die jährliche Solidaritätsbekundung nichts an ihrer Bedeutung verloren. Im Gegenteil: „Mit den Jahren ist solch ein Zeichen immer wichtiger geworden. Wir merken in unserer Beratungsarbeit, wie viele Probleme lesbische, schwule, bisexuelle und transgender Menschen haben und dass sie durch Diskriminierung und Ausgrenzung auch Schwierigkeiten und Einschränkungen in ihrem Leben haben. Alles was uns sichtbar macht, ist total wichtig“, sagte Witschak. Auch der Landtagsabgeordnete der Linken und frühere brandenburgische Justizminister, Volkmar Schöneburg, betonte in seinen Grußworten wie wichtig die Flagge im Kampf gegen Diskriminierung sei. „Auch in unserer Gesellschaft gibt es Ressentiments, die in Ausgrenzung und Gewalt sichtbar werden“, so Schöneburg. Durch den Rechtspopulismus sei ein Erstarken der Diskriminierungen zu spüren. „Wie human eine Gesellschaft ist, zeigt sich immer an ihrem Umgang mit Minderheiten.“

Dass Handlungsbedarf besteht, weiß auch der Landtag. Im letzten Jahr beschloss er einen Aktionsplan der sich für Akzeptanz von geschlechtlicher und sexueller Vielfalt, für Selbstbestimmung und gegen Homo- und Transphobie einsetzen soll. Vom 26. April bis 18. Juni können dafür zunächst Ideen online eingereicht werden.

Schubert: "Wir unterstützen sie gerne dabei"

Die Regenbogenflagge wird bereits seit der Wende 1989/90 jedes Jahr als Zeichen der Solidarität mit Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgendern vor dem Potsdamer Rathaus gehisst. Schubert freue sich darüber, dass Homosexuelle am Christopher Street Day für ihre Rechte feiern und demonstrieren. „Wir unterstützen sie gerne dabei.“

Mit dem CSD wird in zahlreichen Städten jedes Jahr an den ersten bekannten Aufstand von Homosexuellen gegen Polizeiwillkür erinnert, der 1969 in der New Yorker Christopher Street ausbrach. In der ganzen Welt feiern und demonstrieren jedes Jahr Bürger für Toleranz und gegen Diskriminierung und Ausgrenzung. Anlässlich des Potsdamer CSD wird es ein buntes Straßenfest geben. Unter dem Motto „Hass bringt dir nix“ findet an diesem Wochenende ein zweitägiges Fest vor dem schwul-lesbischen Szene-Lokal „La Leander“ in der Benkertstraße statt. 

Das Programm des Potsdamer CSD >> 

Sarah Stoffers

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