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In der Ketziner Straße könnte eine Pflegeeinrichtung entstehen. Investor Theodor Semmelhaack stellte entsprechende Vorschläge vor. 

© Visualisierung: Krispin Architekten

Bauausschuss diskutiert Stadtentwicklung: Semmelhaack will Seniorenpflege bauen

Der Bauausschuss stimmt für die Erweiterung der Universität in Golm. Die Politik arbeitet auch am Erhalt des Kitabauernhofs in Groß Glienicke.

Potsdam - Eine Pflegeeinrichtung für Fahrland, eine Chance für den Kitabauernhof und Bäume am Lustgarten. Die PNN geben einen Überblick über die Themen aus dem Bauausschuss.

Pflege in Fahrland

Im Dauerkonflikt um ein Bauprojekt in Fahrland zwischen der Stadt und dem Investor Semmelhaack zeichnet sich eine Lösung ab. Statt Doppel- und Einfamilienhäusern soll dort nun eine ambulante Pflegeeinrichtung entstehen. Im Bauausschuss trafen die Pläne am Dienstag auf weitgehende Zustimmung. Nun müsste der Bebauungsplan angepasst werden. 

Das im Grundriss U-förmige Hauptgebäude soll drei Geschosse und ein Gründach haben und zehn Meter hoch sein. Etwa 80 Seniorenappartements mit 40 bis 50 Quadratmetern sollen darin Platz finden. Auch Arztpraxen und ein Pflegedienst sollen in das Gebäude integriert werden. Daneben sollen drei jeweils eingeschossige Bungalows flankiert von jeweils einem zweigeschossigen Gebäude mit jeweils bis zu sechs seniorengerechten Wohnungen entstehen.

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Der von den Stadtverordneten im November geforderte Abstand zu den Nachbarn von mindestens zwölf Metern werde mehr als eingehalten, wie Inhaber Theodor Semmelhaack im Gremium sagte. Das Vorhaben hat eine lange Vorgeschichte: Ursprünglich wollte das Rathaus dort Wohnungsbau ohne ein Bebauungsplanverfahren ermöglichen. Allerdings erwies sich der geschlossene städtebauliche Vertrag im Nachhinein aus Sicht der Landesbauaufsicht als unzulässig.

Kitabauernhof in Groß Glienicke

Für den Erhalt des Kitabauernhofs in Groß Glienicke steigen die Chancen. Der Bauausschuss sprach sich am Dienstagabend einstimmig dafür aus, das Areal in den Bebauungsplan „Ehemaliger Schießplatz“ auf der anderen Seite der Landesstraße 20 einzubeziehen. Verbunden damit ist eine Änderung des Flächennutzungsplanes. 

Formal wird damit eine Entscheidung aus dem August vergangenen Jahres vollzogen. Als Planungsziel soll festgelegt werden, dass Nutzungen zulässig sind, die den Regeln für das Landschaftsschutzgebiet nicht widersprechen. Das würde den Weiterbetrieb des Kitabauernhofs ermöglichen, andere Nutzungen jedoch beschränken. Nun ist zumindest das entsprechende Planungsverfahren gestartet.

Solarpark in Satzkorn

Auf einem Acker zwischen Satzkorn und Kartzow soll die bisher größte Solaranlage der Stadt vom Energiekonzern EnBW gebaut werden. Der Bauausschuss beschäftigte sich am Dienstag in erster Lesung mit dem nötigen Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan. Der Solarpark soll nach Angaben von EnBW etwa 65 Megawatt Leistung erzielen. Umgerechnet entspricht dies rund 65,7 Millionen Kilowattstunden jährlich. 

Widerspruch meldete sich vor allem aus Satzkorn selbst. Anwohner sowie Ortsvorsteher Dieter Spira (SPD) zeigten sich besorgt, dass der dörfliche Charakter verloren gehen könne. Nach 30 Jahren soll aus der Fläche wieder ein Acker werden. Bis dahin sollen zwischen den Solarmodulen Schafe weiden und Bienen gezüchtet werden.

Bäume im Lustgarten

Sofern in den nächsten Jahren dafür Geld vorhanden ist, soll es am Lustgarten und vor dem Filmmuseum etwas grüner werden. Der Bauausschuss sprach sich am Dienstag mit großer Mehrheit für einen Änderungsantrag der Linken aus. Demzufolge könnten vor der Spielbank und in einem Dreieck vor der Zufahrt zum Hotel Mercure ein paar Bäume gepflanzt werden. Außerdem soll die breite steinerne Einfassung der drei Rasenflächen vor dem Filmmuseum teilweise zurückgebaut werden – zugunsten von mehr Grün.

Vor dem Filmmuseum soll es grüner werden.
Vor dem Filmmuseum soll es grüner werden.

© Ottmar Winter PNN

Uni-Erweiterung in Golm

Die Stadt treibt die Erweiterung der Universität in Golm voran. Der Bauausschuss stimmte am Dienstagabend der Auslegung des Bebauungsplans „Nördlich In der Feldmark“ mehrheitlich zu. Dort sollen Gebäude mit Hörsälen, Seminarräumen, Laboren und Büros für die Naturwissenschaften auf 16.000 Quadratmetern entstehen. Bisher war das Gebiet für Gewerbeansiedlungen vorgesehen. 

Bauherr ist der Brandenburgische Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen. Nach dessen Angaben sind die Erweiterungsmöglichkeiten an den anderen Unistandorten in Potsdam erschöpft. Für die Ausweitung der Lehrerausbildung benötige die Universität auch mehr Räume. Dafür gab es im Gremium grundsätzlich Zuspruch. 

Widerspruch kam aus dem Ortsbeirat, der sich nach Angaben von Ortsvorsteherin Kathleen Krause (SPD) mit großer Mehrheit dagegen ausgesprochen hat. Es gebe noch viele offene Fragen. Außerdem sei man besorgt, dass die Höhe der Gebäude nicht zur Umgebung passe.

Brücke oder Fähre

Weiterhin keine Entscheidung gibt es, ob zwischen Hermannswerder und Potsdam-West eine Brücke gebaut wird oder nicht. Der Bauausschuss debattierte am Dienstagabend einen Antrag der SPD für eine Machbarkeitsprüfung. Das könnte nach Angaben der Stadtverwaltung bereits rund 100.000 Euro kosten. 

Die bestehende Fährverbindung zwischen Hermannswerder und Auf dem Kiewitt gilt als störanfällig.
Die bestehende Fährverbindung zwischen Hermannswerder und Auf dem Kiewitt gilt als störanfällig.

© Ottmar Winter PNN

Die Linke favorisiert weiterhin eine moderne Fähre statt einer Brücke. Wolfhard Kirsch (Bürgerbündnis) warb dafür, zunächst den Bedarf zu analysieren. Vorerst soll die Verwaltung klären, ob die Brückenpläne auch kostengünstiger konkretisiert werden können – beispielsweise durch Studenten.

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