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An der Breite Straße wächst der Turm der Garnisonkirche in die Höhe. Wenn es nach der CDU geht, wird auch das Kirchenschiff wiederaufgebaut.

© Varvara Smirnova

Antrag zum Aufbau der Garnisonkirche: CDU will das originale Kirchenschiff

Die aktuelle Forderung der CDU könnte die Garnisonkirchen-Debatte noch vor der geplanten Sondersitzung Ende Januar erneut anheizen.

Potsdam - Vor der Sondersitzung der Stadtpolitik zur Garnisonkirche verschärft die CDU ihre Position: In einem Antrag für die Stadtverordnetenversammlung fordert die Union, dass sich die Kommunalpolitik zum kompletten Wiederaufbau der historischen Garnisonkirche bekennen soll. Das Bauwerk selbst solle „zu einer Bürgerkirche, zu einem Ort der Friedens- und Versöhnungsarbeit, der Bildung sowie der Information für alle Menschen werden“, heißt es in dem Antrag, den der CDU-Stadtverordnete Matthias Finken initiiert hat.

Finken sagte den PNN, der Antrag gehe auch inhaltlich deutlich weiter als die gleichfalls umstrittene Idee von Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD), der eine internationale Jugendbegegnungsstätte in einer anderen Form als ein barockes Kirchenschiff vorsieht. So solle in dem Bauwerk ein „Erinnerungsort für alle Generationen entstehen, der zusammen mit Partnern aus Wissenschaft, Forschung und Kultur die unterschiedlichen Bezüge der wechselvollen Geschichte aufgearbeitet, dokumentiert und vermittelt“, so Finken.

Evangelische Kirche will "architektonischen Bruch"

Allerdings hat die evangelische Kirche ihre finanzielle Förderung des Wiederaufbaus an die Bedingung geknüpft, dass das Kirchenschiff auch wegen der Geschichte der Barock- und Militärkirche einen „architektonischen Bruch“ aufweisen muss. Finken sagte dazu, es sei „im Vertragswerk, soweit ich weiß, jedoch nicht definiert, wie dieser Bruch aussehen soll und was man wirklich darunter versteht“. Ein Bruch könne „viele Formen“ haben, „wie wir beim Turm sehen; denn dort entspricht der Sockel auch nicht dem Original“. Ein Einigungsprozess zwischen der Kirche und der Stiftung für den Wiederaufbau stehe in diesem Punkt noch aus, so Finken. Daher gehe man zur Kompromissfindung nun mit einer „Idealforderung“ in die anstehenden Gespräche, so Finken. Am 24. Januar ist dazu eine Sondersitzung des Hauptausschusses geplant.

Seit Herbst 2017 wird der Turm der 1945 weitgehend zerstörten und 1968 in der DDR abgerissenen Kirche äußerlich weitgehend originalgetreu wieder aufgebaut. Der Bund hatte Ende 2019 beschlossen, 750.000 Euro für eine Machbarkeitsstudie zum Aufbau des Kirchenschiffs zur Verfügung zu stellen. (mit epd)

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