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Ankündigung vom Landesdenkmalamt: Experten begutachten Kosmos-Mosaik

Landeskonservator Thomas Drachenberg spricht sich dafür aus, dass das Mosaik am Rechenzentrum sichtbar bleiben sollte. Ob und wie das möglich ist, sollen jetzt Experten klären.

Von Matthias Matern

Potsdam - In die Debatte um die Sicherung des beschädigten Mosaiks „Der Mensch bezwingt den Kosmos“ am Rechenzentrum hat sich jetzt auch das Landesdenkmalamt eingeschaltet. Wie Landeskonservator Thomas Drachenberg den PNN mitteilte, würden Experten seiner Behörde demnächst das 18-teilige Kunstwerk vor Ort begutachten. Ein genauer Termin stünde noch nicht fest. Derzeit lägen ein Gutachten des Sanierungsträgers und ein Vorschlag eines emeritierten FH-Professors vor. Beides gelte es nun zu bewerten und eine Entscheidung zu treffen. „Es wäre natürlich schön, wenn das Mosaik sichtbar bleiben könnte“, teilte Drachenberg mit.

Wie berichtet sind drei Bilder des denkmalgeschützen Mosaiks von Fritz Eisel aus dem Jahre 1972 beschädigt. An einigen Stellen weisen die betroffenen Szenen Risse auf, manche Stellen scheinen sich von der darunterliegenden Betonplatte abgelöst zu haben. Während der städtische Sanierungsträger aus Sorge um herabfallende Teile das Kunstwerk hinter Holzplatten verstecken möchte, plädiert der Verein „Freundliche Übernahme Rechenzentrum“ und der Restaurierungsexperte und frühere Professor der Fachhochschule Gottfried Hauff für eine Lösung, bei der das Werk weiter sichtbar bleibt. Mit transparentem, sogenanntem Japanpapier sollen die Schadstellen überklebt werden.

Drachenberg bezeichnete das Mosaik als Werk mit sehr hohem künstlerischen Wert. Zudem sei es eine „hervorragende ideologiegeschichtliche Quelle von hoher Aussagekraft.“ „Ein interessantes Denkmal, über das Menschen gut über die deutsch-deutsche Geschichte in Gespräche kommen können“, sagte der Landeskonservator weiter. „Toll, dass wir so etwas im Original in Potsdam haben.“

Einem Beschluss der Potsdamer Stadtverordneten zufolge soll das Rechenzentrum 2023 zugunsten des Kirchenschiffs der Garnisonkirche abgerissen werden. Eine Restaurierung im Vorfeld ist Experten zufolge deshalb wenig sinnvoll. Mit dem Abrissbeschluss stellt sich aber naturgemäß auch für das Mosaik die Frage, ob und wo es in Zukunft zu sehen sein wird. Auf jeden Fall müsse es erhalten bleiben, so Drachenberg. „Dafür suchen wir nachhaltige Konzepte.“

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