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Absage aus dem Rathaus: Kein O-Bus mehr in Potsdam

Die Stadt Potsdam hält die Rückkehr zu Oberleitungsbussen für unwirtschaftlich. Allein die Kosten für Leitungen lägen weit über 10 Millionen Euro.

Potsdam - Die brandenburgische Landeshauptstadt erteilt dem Einsatz von sogenannten Hybridoberleitungsbussen eine Absage. Gemeint sind damit Oberleitungsbusse, die über eine so leistungsfähige Batterietechnik verfügen, dass sie längere Strecken ohne Stromzufuhr bewältigen können. Aufgrund der hohen Investitionskosten für die Infrastruktur und dem damit steigenden Zuschussbedarf für den Betrieb werde der Aufbau eines solchen Netzes vorerst nicht verfolgt, heißt es in einer Antwort der Stadtverwaltung auf eine Kleine Anfrage des Linke-Stadtverordneten Sascha Krämer.

Würde der Potsdamer Verkehrsbetrieb komplett auf Busse mit diesem Antriebskonzept umsteigen, wären nach der Schätzung der Stadtverwaltung allein 13,5 Millionen Euro für neue Oberleitungen nötig. Dazu kämen noch rund zwei Millionen pro Buslinie für Stromverteiler an der Strecke und Ladesäulen auf dem Betriebshof. Außerdem müssten zusätzliche Reservefahrzeuge vorgehalten werden, weil die Fahrzeuge störanfälliger seien als konventionelle Dieselbusse. In Potsdam waren bis in die 1990er-Jahre O-Busse unterwegs. Dann wurde der Betrieb eingestellt.

Neue Busse

Der Verkehrsbetrieb verschließe sich jedoch nicht dem Einsatz umweltfreundlicher Antriebe, heißt es in der Antwort weiter. In diesem Jahr würden fünf neue Busse mit sogenanntem Mild-Hybrid-Antrieb bestellt. Dabei wird die Bremsenergie zurückgewonnen und dadurch Kraftstoff gespart. Krämer hatte auch nach dem Nutzen für den Klimaschutz gefragt, falls man auf Dieselbusse verzichtet. Der ist laut Stadtverwaltung fraglich, wenn man Herstellung und Stromerzeugung berücksichtigt. Positive Effekte gebe es erst, wenn die Emissionen bei der Stromerzeugung halbiert würden.

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