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Abrisspläne der Pro Potsdam: Anwohner der Nutheschlange sind empört

In einer öffentlichen Stellungnahme kritisiert Anwohner-Initiative die Ablehnung des Abriss-Moratoriums. Sie spricht von Ignoranz gegenüber Bürgern.

Potsdam - Gegen den beschlossenen Abriss des Kopfbaus der Nutheschlange regt sich erneut Protest: „Wir, die Initiative Nutheschlange, sind empört!“, heißt es in einer öffentlichen Stellungnahme der Anwohner-Initiative, die sich zusammen mit der Fraktion Die Andere für ein Moratorium zum Abriss des Terrassenhauses ausgesprochen hatte. Dies hatte der Bauausschuss vor einer Woche und gestern auch der Hauptausschuss abgelehnt. „Leichtfertig stimmten sie damit auch gegen den Erhalt unseres einmaligen Wohnensembles“, so die Initiative. „Es ist genau diese Ignoranz gegenüber engagierten BürgerInnen, die letzten Endes Politikverdrossenheit schürt.“

Nach dem Willen den Anwohner sollten die Abrisspläne gestoppt werden, damit ein transparentes Werkstattverfahren über die weitere Gestaltung durchgeführt werden könne, bei dem auch die Bürger einbezogen werden sollten. Eine entsprechende Petition war von rund 700 Menschen unterschrieben worden. Stattdessen soll es nach dem Abriss nun einen öffentlichen Wettbewerb für den Neubau geben, zu dem auch das Architekten-Paar Baller eingeladen wurde, das die Nutheschlange entworfen hatte.

Die Pro Potsdam betrachtet den Abriss als alternativlos

Die Eigentümerin, das städtische Wohnungsbauunternehmen Pro Potsdam, hatte den Abriss des Terrassenhauses aufgrund erheblicher Baumängel als alternativlos dargestellt, es gebe unzureichende Außenwände, eindringendes Wasser und Probleme beim Brandschutz. Eine Sanierung des Kopfbaus würde laut Pro Potsdam mehr als ein fördermittelfähiger Neubau kosten. 

Die Anwohner-Initiative misstraut jedoch dem Urteil des kommunalen Unternehmens und fordert „Informationstransparenz“: „Mehrheitlich sind die Stadtverordneten der einseitigen Darstellung der Pro Potsdam zum Zustand des Terrassenhauses gefolgt. Gesprächsangebote mit Fachkundigen wurden bis zuletzt von der Stadt nicht wahrgenommen“, kritisiert die Initiative. Im Hauptausschuss dagegen erklärten Pro-Potsdam-Vertreter, in einem Neubau könnten auch 80 statt jetzt 38 Wohnungen entstehen. Dem folgte eine klare Mehrheit. 

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