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Für die Trümmerbeseitigung in der Potsdamer Mitte wurden eigens Schienen verlegt. 

© Gerhard Hillmer/Potsdam Museum

76. Jahrestag der Bombardierung Potsdams: Gedenken auf Distanz

Am 14. April 1945 wurde Potsdam bombardiert. Das Gedenken daran muss pandemiebedingt zum zweiten mal ohne Veranstaltungen auskommen.

Potsdam - Zum zweiten Mal in Folge muss am Mittwoch das Gedenken an die Bombardierung Potsdams im Zweiten Weltkrieg weitgehend ohne Präsenzveranstaltungen auskommen. Grund sei die anhaltende Corona-Pandemie und die damit bestehenden Regeln zur Eindämmung, teilte das Rathaus am Dienstag mit. „Der 14. April gehört auch in Pandemiezeiten ganz dem Gedenken an die Opfer des Bombenkrieges“, so Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD). Zugleich mahnt er, nicht die Vorgeschichte dieses schicksalshaften Tages zu vergessen, denn der Zweite Weltkrieg wurde von deutschem Boden entfesselt.

Um an die sogenannte „Nacht von Potsdam“ und die Bombardierung der Stadt vor 76 Jahren zu erinnern, sollen am Abend auch in diesem Jahr die Glocken der Potsdamer Kirchen läuten. Der Zeitpunkt um 22.15 Uhr erinnert an den Abwurf der Markierungsbomben über der Stadt. Vor der Kirche St. Nikolai wird ein Friedensgebet stattfinden.

Fast 1600 Todesopfer

Der 14. April 1945 sei zur tiefen Zäsur für die Potsdamer Stadtgeschichte geworden, hieß es. In der Nacht versanken große Teile des alten Potsdams in Schutt und Asche. „Unwiederbringlich gingen einzigartige Bauten und unschätzbare Kulturgüter verloren – vor allem aber starben fast 1600 Menschen, darunter auch zahlreiche Flüchtlinge aus den Ostgebieten sowie Zwangsarbeiter aus Polen und Frankreich“, so die Stadtverwaltung.

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Zum 75. Jahrestag im vergangenen Jahr hatte die Stadt eigentlich in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) eine Gedenkveranstaltung geplant, auf der sowohl eine Zeitzeugin als auch Fachleute über die Bombardierung Potsdams sprechen sollten. Dieses Programm wurde auf dieses Jahr verschoben, muss aber erneut ausfallen. Auf dem Youtube-Kanal der Stadt sind jedoch weiterhin fünf Zeitzeugenfilme zu sehen, die in Zusammenarbeit mit dem Potsdam Museum entstanden sind. 

Außerdem kann man auf der Webseite des ZMSBw einen Podcast der Historikerin Oberleutnant Helene Heldt hören. Sie erforscht die Militärgeschichte Potsdams im 20. Jahrhundert. Mit ihren Forschungen könne sie nun bislang kursierende Gerüchte widerlegen, wieso Potsdam „fünf Minuten vor Zwölf“, wenige Tage vor Kriegsende doch noch bombardiert wurde. „Es war ein rein militärischer Angriff gegen ein militärisches Ziel“, heißt es dort. 

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