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37 Grad in Potsdam: Darauf müssen Sie bei der Hitze achten

Die Hitze kommt: Am Mittwoch wird es in Potsdam ordentlich heiß. Wir zeigen, was dann besonders wichtig ist. Ein Überblick.

Potsdam - Der Jahrhundertsommer 2018 schien an Hitze und Trockenheit kaum zu überbieten. Doch der Juni dieses Jahres macht ihm bereits Konkurrenz. Am morgigen Mittwoch müssen die Potsdamer bei bis zu 37 Grad schwitzen. Grund ist heiße Saharaluft, die nach Deutschland strömt. Laut dem Deutschen Wetterdienst könnten die Temperaturen sogar die höchsten Werte übertreffen, die zu dieser Jahreszeit je in Brandenburg gemessen wurden.

Einen Liter mehr als sonst trinken

Hitzewellen wie diese sind laut Experten mit Vorsicht zu genießen. So rät Internist Thomas Weinke, Chefarzt am „Ernst von Bergmann“-Klinikum dazu, am Mittwoch die Mittagshitze zu meiden und sich im Freien nur mit einer Kopfbedeckung aufzuhalten. Besonders wichtig sei es auch ausreichend zu trinken. „Insgesamt sollte die Trinkmenge etwa einen Liter mehr als üblich betragen“, so Weinke. Neben Wasser eignen sich auch Saftschorlen und Tees gut zum Flüssigkeitsausgleich. Sport und körperlich anstrengende Tätigkeiten wie Gartenarbeit sollten dagegen lieber auf kühlere Tage verlegt werden. „Senioren oder Menschen mit Vorerkrankung ist geraten, sich bei der Hitze in einem kühlen Raum aufzuhalten, und – sofern es sich vermeiden lässt - gar nicht rauszugehen“, sagt Weinke.

In diesen Räumen ist es besonders kühl

Solche kühlen Räume finden Hitzegeplagte etwa in der Stadt- und Landesbibliothek. Sobald die Temperaturen über die 25-Grad-Marke klettern, werde der klimatisierte Veranstaltungssaal im Erdgeschoss geöffnet, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Für konzentriertes, ruhiges Arbeiten biete sich zudem der kühle Brandenburgica-Raum im Obergeschoss an. Im Naturkundemuseum Potsdam sorgt ein Kaltwasser-Aquarium für kühle Raumtemperaturen. Das Wasser in den Becken schwanke je nach Jahreszeit zwischen 10 und 20 Grad.

In der Stadt- und Landesbibliothek gibt es einen extra kühlen Raum.
In der Stadt- und Landesbibliothek gibt es einen extra kühlen Raum.

© Andreas Klaer

Leichtes Essen zu sich nehmen

Um seine Temperatur von konstanten 37 Grad zu halten, muss der menschliche Körper bei Hitze Schwerstarbeit verrichten. Um Wärmeabzugeben, weiten sich die Blutgefäße, wodurch der Blutdruck sinkt. Bei vielen Menschen kommt es darum bei Hitze zu Kreislaufproblemen. Neben viel Flüssigkeit kann es helfen, an besonders heißen Tagen nur leichte Gerichte zu sich zu nehmen, so Diplom-Geograf Matthias Habel von Wetteronline. Auch kurze Wechselduschen am Morgen oder Abend empfiehlt Habel, um den Kreislauf wieder in Schwung zu bringen.

Doch nicht nur der Mensch leidet unter Hitzewellen, auch Pflanzen und Bäumen setzen die hohen Temperaturen stark zu. Laut einer Übersicht des Brandenburger Umweltministeriums ist derzeit für vier der 14 Regionen Brandenburgs die höchste Waldbrandwarnstufe ausgerufen. Neben Potsdam und Potsdam-Mittelmark sind auch die Landkreise Barnim, Havelland und Spree-Neiße sowie die Stadt Cottbus betroffen.

Laut dem Klima-Experten Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und der Universität Potsdam werden auch in Zukunft immer heißere Sommer auf die Menschen in Europa zukommen. „Die Zunahme der Hitzeextreme entspricht genau dem, was von der Klimawissenschaft als eine Folge der globalen Erwärmung vorhergesagt wurde“, erklärt Rahmstorf. Die steigenden Temperaturen seien Folge des Ausstoßes von Treibhausgasen aus der Verbrennung von Kohle, Öl und Gas. Zusätzlich zum Temperaturtrend nach oben verändere sich die atmosphärische Zirkulation. Sommerliche Windströmungen, die sich normalerweise nach Osten bewegen, hätten sich in den mittleren Breitengraden der nördlichen Halbkugel verlangsamt. Nur eine rasche Reduzierung der Nutzung fossiler Brennstoffe und damit der CO2-Emissionen könne eine Zunahme der Wetterextreme verhindern, so Rahmstorf.

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