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Normalerweise kann man bei der Urania Sterne anschauen

© PNN / Ottmar Winter

30 Jahre Urania-Verein in Potsdam: Immer gerne in die Ferne

Vor 30 Jahren gründete sich der Potsdamer Urania-Verein. Heute hat er rund 500 Mitglieder. Auch bei der Urania hat die Pandemie ihre Spuren hinterlassen.

Innenstadt - Es lockte schon der Baikalsee im fernen Sibirien, auch historische Gärten am mittelböhmischen Elblauf waren bereits ein Ziel, ebenfalls so manche alte Stadt in Flandern. Für ihre abwechslungsreichen Exkursionen ist die Potsdamer Urania vielen Menschen in der Region bekannt. Am heutigen Samstag steht ein Jubiläum an: Vor 30 Jahren, am 6. März 1991, wurde der Potsdamer Urania-Verein gegründet.

Erst vor 30 Jahren? Die Urania gab es doch schon zu DDR-Zeiten. Ja, richtig, aber da war es noch kein Verein. Seit 1954 besteht die Bildungseinrichtung in Potsdam. Mit dem Niedergang des Sozialismus 1989/90 geriet auch die damals staatliche Urania in die Krise. 1991 folgte der Neustart: als Verein. Der hat derzeit eigenen Angaben zufolge rund 500 Mitglieder – alle sind sie Privatpersonen.

Rückblick im Internet statt Feier

Wären die jetzigen Zeiten besser, gäbe es sicherlich eine Feier aus Anlass des Jubiläums. Ein solches fröhliches Beisammensein werde vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt, sagt Urania-Geschäftsführerin Karin Flegel. Immerhin, im digitalen Raum darf trotz Corona bedenkenlos gefeiert werden. So hat der Urania-Verein „Wilhelm Foerster“ am Samstag eine Jubiläumsseite im Internet freigeschaltet. Dort ist eine Bilderwand aus verschiedenen virtuellen Kacheln zu sehen sein. Wer sie anklickt, so die Ankündigung der Macher, werde zu Fotostrecken, Videos, Text- und Hörbeiträgen gelangen.

Urania-Geschäftsführerin Karin Flegel
Urania-Geschäftsführerin Karin Flegel

© privat

In den vergangenen 30 Jahren hat sich die Potsdamer Urania nicht nur mit ihren beliebten Exkursionen und der Reihe „Im Garten vorgelesen“ einen Namen gemacht. Auch zahllose Vortragsabende sind in dieser Zeit veranstaltet worden.

Mit der Urania Schulhaus GmbH entstand 1992 ein Tochterunternehmen des Urania-Vereins. Dort, am Standort im Kaufland-Gebäude in der Waldstadt II, finden heute Angebote der beruflichen Bildung statt. Der Verein selbst residiert seit 2005 in ehemaligen Werkstatträumen des Orgelbauers Schuke. Zuvor hatte die Urania ihr Domizil in der Brandenburger Straße, Ecke Am Bassin. Seit 20 Jahren gehört auch das Planetarium dazu. Der Verein hatte es damals von der Stadt übernommen. Zunächst befand sich das Himmelskino im Neuen Garten, seit 2007 steht es am jetzigen Standort im Holländischen Viertel. Doch die Technik ist in die Jahre gekommen. Eine Million Euro benötige man für die Erneuerung, so Flegel. Geplant sei, dass die Stadt Mittel bereitstellt.

Überhaupt ist das Geld bei der Urania, die sich aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden sowie Zuschüssen von Stadt und Land finanziert, im Moment sehr knapp. Die meisten angestellten Mitarbeiter seien wegen der Coronakrise in Kurzarbeit, sagt die Geschäftsführerin. Man habe in diesem Jahr noch keine einzige Veranstaltung durchführen können. „Das ist alles tot momentan.“ Aber man hoffe natürlich auf bessere Zeiten – und dass in diesem Jahr wieder Veranstaltungen möglich sein werden. Der jährlich von der Urania vergebene Wilhelm-Foerster-Preis wird indes in diesem Jahr nicht verliehen – „wegen Corona“, sagt Geschäftsführerin Flegel.

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